Irres Hin und Her: BVB nach wilder Achterbahnfahrt im Halbfinale der Champions League!

Dortmund - Was für eine atemberaubende Achterbahnfahrt im Viertelfinale der Champions League! Gegen Atlético Madrid steuerte Borussia Dortmund schon früh auf Halbfinal-Kurs, stellte sich anschließend selbst ein Bein - und schlug doch noch bärenstark zurück. Mit dem 4:2-Erfolg stehen die Schwarz-Gelben nun unter den besten vier Teams Europas.

Niclas Füllkrug beendete ausgerechnet in der Königsklasse seine persönliche Durststrecke.
Niclas Füllkrug beendete ausgerechnet in der Königsklasse seine persönliche Durststrecke.  © Bernd Thissen/dpa

Trotz einer kläglich vergebenen Riesenchance von Marcel Sabitzer in der 3. Minute begann der Bundesligist stark und belohnte sich schließlich in der 34. Minute mit der überfälligen Führung.

Ryerson legte vor dem Sechzehner auf Hummels, der einen Geniestreich aus der Trickkiste holte.

Butterweich hob der Routinier das Leder über die spanischen Abwehrkollegen auf Julian Brandt, der Jan Oblak aus wenigen Metern gar nicht gut aussehen ließ und die Kugel durch seine Arme in die Maschen drosch.

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Der Treffer brach den Bann, Dortmund legte sofort nach. Sabitzer bediente den durchstartenden Ian Maatsen im Strafraum, der kurz den Turbo zündete und die Schwarz-Gelben wuchtig zum 2:0-Pausenstand und zunächst auch in Richtung Halbfinale schoss (39.).

Der Gang in die Kabine tat der Borussia jedoch gar nicht gut. Direkt nach dem Seitenwechsel landete eine Ecke bei Hermoso am zweiten Pfosten, doch der Kopfball des "Colchoneros"-Verteidigers wäre eigentlich niemals gefährlich geworden.

Allerdings stellte Hummels ganz unglücklich das Bein rein und ließ das Leder so zum 1:2-Anschlusstreffer aus spanischer Sicht über die Linie kullern (49.).

Mats Hummels (4.v.l.) beförderte den Ball ins eigene Netz.
Mats Hummels (4.v.l.) beförderte den Ball ins eigene Netz.  © INA FASSBENDER / AFP

BVB lässt sich bestrafen und dreht das Spiel

Nach dem Treffer zum 4:2 von Marcel Sabitzer (M.) gab es kein Halten mehr.
Nach dem Treffer zum 4:2 von Marcel Sabitzer (M.) gab es kein Halten mehr.  © Bernd Thissen/dpa

Damit war das Ergebnis aus dem Hinspiel egalisiert, doch die Gäste von der iberischen Halbinsel bewiesen mal wieder ihre Nerven aus Stahl und nutzten die Dortmunder Schwächephase nach dem Schock auch noch für den zweiten Streich.

Zunehmend unter Druck bekam der Bundesligist einen Angriff der Simeone-Truppe einfach nicht geklärt, der eingewechselte Correa knallte den Ball am Ende zum 2:2 unter die Latte und Atlético in der Gesamtabrechnung wieder in Front.

Das Spektakel war aber noch lange nicht vorbei. Anstatt aufzugeben schüttelte sich der BVB nur kurz und haute einfach den nächsten Doppelschlag raus.

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Erst beförderte Niclas Füllkrug das Leder über den langen Innenpfosten zur erneuten Führung ins Netz (81.) und keine 180 Sekunden später stieß Sabitzer die Tür zur nächsten Runde mit einem überlegten Abschluss aus dem Rückraum zum 4:2 ganz weit auf (84.).

In der absoluten Schlussphase fehlten Atlético dann die Mittel, Dortmund brachte den Vorsprung ins Ziel und sich selbst so ins Halbfinale der Königsklasse, wo Paris St. Germain wartet.

Erstmeldung von 20.53 Uhr, zuletzt aktualisiert 22.57 Uhr.

Statistik zum Champions-League-Viertelfinale zwischen dem BVB und Atlético Madrid

Champions League, Viertelfinale

Rückspiele

Borussia Dortmund - Atlético Madrid 4:2 (2:0)

Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Hummels, N. Schlotterbeck, Maatsen - Sabitzer, Can - Sancho (86. Özcan), Brandt (90. Reus), Adeyemi (66. Bynoe-Gittens) - Füllkrug

Atlético Madrid: Oblak - Molina (46. Barrios), Witsel, Giménez, Hermoso, Azpilicueta (46. Riquelme) - M. Llorente, Koke, De Paul (84. Saul Niguez) - Morata (46. Correa), Griezmann

Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)

Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Brandt (34.), 2:0 Maatsen (39.), 2:1 Hummels (49./Eigentor), 2:2 Correa (64.), 3:2 Füllkrug (71.), 4:2 Sabitzer (74.)

Gelbe Karten: Ryerson (2) / Azpilicueta (2), Hermoso (3)

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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