Erst Notbremse im Zug, dann Massenschlägerei unter Erzrivalen: Knapp 400 Fans gehen aufeinander los!

Dortmund - Als die Fans des FC Schalke 04 am Samstagabend nach dem 2:0-Sieg in Magdeburg mit dem Zug zurück nach Gelsenkirchen reisten, betätigte plötzlich jemand die Notbremse. Um ein Versehen handelte es sich dabei aber wohl nicht, denn kurz darauf quietschten die Schienen ein zweites Mal - und knapp 400 Anhänger gingen aufeinander los.

Nach dem Auswärtssieg beim 1. FC Magdeburg trafen sich zahlreiche Schalke-Fans mit BVB-Anhängern zu einer Prügelei.  © Hendrik Schmidt/dpa

Wie die Dortmunder Polizei am Sonntagmorgen mitteilte, wurde die Notbremse das erste Mal gegen 22.04 Uhr im Dortmunder Stadtteil Kurl gedrückt. Einige Personen hätten den Zug daraufhin verlassen und zunächst im Gleisbereich gewartet.

Etwa eine Dreiviertelstunde später ging die Reise weiter, allerdings nicht sehr lange. Nach zwei Minuten Fahrt schrillte der Notschalter erneut am Bahnhof Dortmund-Scharnhorst. Dort stürmte eine deutlich größere Gruppe aus den Waggons in Richtung eines Waldwegs an der Straße "Am Holzgraben".

Laut Polizei trafen sich rund 300 Anhänger, die Königsblau zugeordnet werden können, circa 90 Fans von Borussia Dortmund und dazu noch fünf Personen, die offenbar den 1. FC Köln unterstützen. Den Effzeh verbindet eine Fanfreundschaft mit dem BVB.

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Die Lager prügelten aufeinander ein, beim Eintreffen der Beamten wiesen mehrere Schläger bereits Rötungen an den Händen und im Gesicht auf, wie ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte.

Zudem fanden die Einsatzkräfte auf dem Gelände Handschuhe, Boxbandagen, Skimasken und Zahnschutz.

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Beamte und Hubschraube begleiten Schalke-Fans zum Zug

In einem Zug der Deutschen Bahn wurde in Dortmund am Samstag gleich zweimal die Notbremse betätigt. (Symbolfoto)  © Roberto Pfeil/dpa

Die Polizei trennte die Meute, stellte die Personalien der gewaltbereiten Anhänger fest und fertigte Anzeigen wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr an.

Außerdem wurden die Schalker Problemfans von den Beamten zurück zum Zug begleitet. Da einige Personen trotzdem im Gleisbereich blieben, kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz. Gegen 23.20 Uhr setzte die Bahn ihre Reise schließlich fort.

Die Polizei prüfe nun, ob es eine Verabredung der rivalisierenden Gruppen zu einer Massenschlägerei gegeben habe.

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Gegenüber "RevierSport" gab der FC Schalke darüber hinaus an, dass man über die Vorfälle informiert sei und in einem "konstruktiven Austausch" stünde. Der Zweitligist verurteilt jegliche Form von Gewalt, wie im Leitbild des Klubs verankert.

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