Unglaubliche Szenen beim BVB! Elfer-Zoff und Trikot-Panne bei Spektakel in Turin
Turin (Italien) - Was für ein Auftakt in die Champions League! Beim BVB gab es am Dienstagabend unglaubliche Szenen beim Zoff um einen Elfmeter. Am Ende war das bei einem irren 4:4-Spektakel bei Juventus Turin allerdings das kleinste Problem der Schwarz-Gelben.

Denn das Team von Trainer Niko Kovač vergeigte in der Nachspielzeit noch eine 4:2-Führung und musste sich am Ende beim 4:4 mit einem Punkt im Gepäck zufriedengeben.
Zuvor hatten sich vor dem 4:2 in der 86. Minute selten gesehene Szenen abgespielt.
Lloyd Kelly hatte sich im eigenen Sechzehner in den strammen Schuss von Serhou Guirassy geschmissen und dabei am Boden den Ball klar mit der Hand berührt. Der französische Schiedsrichter Francois Letexier zeigte daraufhin sofort auf den Elfmeterpunkt, ohne sich die Szene nach VAR-Eingriff selbst nochmal anzusehen.
Während der Prüfung der Bilder durch den VAR kam es zum Zoff zwischen Guirassy, der sich den Ball sofort geschnappt hatte und Ramy Bensebaini, der für das Schießen der Elfmeter schon vor der Partie bestimmt worden war, wie Kovač nach der Partie aufklärte.
Daran konnte sich der Stürmer aber offenbar nicht erinnern, und so musste man kurzzeitig Angst ums interne BVB-Klima haben, als Bensebaini frustriert den Ball auf den Boden feuerte. Anschließend redeten auch Julian Brandt und Marcel Sabitzer auf den nicht einsichtigen Guirassy ein.
Am Ende kam das Machtwort von der Seitenlinie, Kovač schrie und tobte und machte klar, dass Bensebaini den Strafstoß schießt. Das tat er dann auch, der Ball landete in den Maschen und die beiden Streithähne nahmen sich versöhnlich in den Arm.
BVB: Serhou Guirassy kommt mit dem falschen Trikot aus der Kabine

In der zweiten Hälfte war Guirassy aber nicht nur durch die Diskussionen rund um den Elfmeter aufgefallen, sondern weil er mit einem falschen Trikot aus der Kabine kam.
Statt seinem Namen über der Nummer stand dort plötzlich auch Dortmund - so, wie unter der Nummer. Geäußert hat sich der Klub zur Trikot-Panne noch nicht. In der ersten Hälfte trug der Mann aus Guinea noch den richtigen Dress.
Nach der Zoff-Szene interessierte sich beim BVB aber kaum jemand dafür und das Trikot, sondern viel mehr für das, was sich in den zehn Minuten danach abspielte. Denn der Gastgeber schoss noch zwei Tore und spuckte dem BVB damit in die bereits auf dem Teller angerichtete Siegersuppe.
"Da müssen wir erwachsener sein, da müssen wir mehr Fouls machen, die Zeit runterlaufen lassen, abgeklärt sein, auch mal bisschen dreckig spielen", zeigte sich Torhüter Gregor Kobel in der Mixed Zone nach der Partie enttäuscht. Zuvor hatte er schon bei Amazon Prime Video erklärt, dass er "angepisst" sei.
Bis zum Heimspiel am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg haben die Schwarz-Gelben auf jeden Fall jede Menge Redebedarf.
Statistik zum Champions-League-Spiel Juventus Turin gegen Borussia Dortmund
Champions League, 1. Spieltag:
Juventus Turin - Borussia Dortmund 4:4 (0:0)
Juventus Turin: Di Gregorio - Kalulu, Bremer, Kelly - McKennie (59. Joao Mario), Koopmeiners (69. Locatelli), Thuram, Cambiaso - David (58. Vlahovic), Yildiz (87. Zhegrova) - Openda (69. Adzic)
Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Anton, Bensebaini - Couto, Sabitzer, F. Nmecha (71. Jo. Bellingham), Svensson - Adeyemi, Beier (71. Brandt) - Guirassy (90.+2 Groß)
Schiedsrichter: Francois Letexier (Frankreich)
Zuschauer: 41.497
Tore: 0:1 Adeyemi (52.), 1:1 Yildiz (63.), 1:2 F. Nmecha (65.), 2:2 Vlahovic (68.), 2:3 Couto (74.), 2:4 Bensebaini (86./Handelfmeter), 3:4 Vlahovic (90.+4), 4:4 Kelly (90.+6)
Gelbe Karten: - / Anton (1)
Titelfoto: IMAGO / DeFodi Images