Erst geführt, dann gelitten und doch noch explodiert: Chemie-Leipzig-Knall kurz vor Schluss!
Leipzig - Keine Partie für schwache Nerven, wie so oft in dieser Saison. Die BSG Chemie Leipzig hat am Sonntag das Regionalliga-Spiel gegen Herthas Zweitvertretung in letzter Sekunde noch gerettet. Als keiner mehr damit gerechnet hat, fiel noch das befreiende 2:2 (1:2). Der Zähler könnte ganz wichtig im Abstiegskampf werden.

Da die kommenden Gegner von Chemie Zwickau und Jena heißen, war eine gewisse Siegpflicht gegen die Hertha-Bubis schon im Vorfeld da.
Dementsprechend forsch legten die Grün-Weißen los. Nach vier Minuten lag die Kugel bereits im Berliner Netz. Doch Tim Bunge stand beim Abschluss im Abseits.
Machte aber nichts, denn nach einer Viertelstunde gab es Elfmeter für die Hausherren, nachdem Manuel Wajer im Strafraum getroffen wurde. Stanley Ratifo trat an und traf sicher rechts zum 1:0.
Ganz so leicht wollten sich die Hauptstädter aber nicht abfertigen lassen. Spätestens nach dem Gegentreffer wurden die Gäste offensiver und belohnten sich nach 28 Minuten mit dem 1:1.
Benjamin Bellot hielt eine Flanke nicht fest und Oliver Rölke staubte ab - alles wieder auf Anfang.
Nach dem Ausgleich wackelten die Chemiker kurz, fingen sich aber vor der Halbzeit wieder und drückten eigentlich auf die erneute Führung. Doch stattdessen erhöhten die Gäste auf 2:1. Ein einfacher Pass in den Strafraum reichte dafür und Rölkes abgefälschter Schuss war für Bellot unhaltbar (42.).
BSG Chemie scheitert mehrfach am Berliner Schlussmann

Von Chemie musste nach Wiederanpfiff mehr kommen. Doch zunächst waren wieder die Gäste am Drücker.
Es dauerte eine Weile, bis auch die Leutzscher wieder mehr für die Partie taten. Doch so richtig viel passierte nicht, auch, weil die Berliner immer wieder etwas Zeit von der Uhr nahmen.
Was man aber dazu sagen muss: Hertha-Keeper Maximilian Mohwinkel erwischte einen glänzenden Tag, klärte immer wieder in teils höchster Not. Die Hausherren hätten sich das Remis Mitte des zweiten Durchgangs eigentlich verdient gehabt.
Schließlich war die Schlussviertelstunde angebrochen. Wenigstens ein Punkt im Abstiegskampf war nun das Ziel der Gastgeber.
Dafür warfen die Chemiker alles nach vorne. Es gab schließlich fünf Minuten Nachspielzeit - und die nutzten die Sachsen! Als Tim Bunge den befreienden 2:2-Ausgleich schoss, explodierte der mit 4999-Fans bestückte Alfred-Kunze-Sportpark komplett. Danach passierte nicht mehr viel. Die Leipziger müssen immer noch zittern im Abstiegskampf, doch der Punkt dürfte für den Kopf ganz wichtig werden.
Titelfoto: IMAGO / Beautiful Sports