Jetzt auch Ex-Dynamo an Bord, aber: Chemie Leipzig hat aktuell keinen Tormann

Leipzig - Nur einen Tag nach der 0:3-Pleite gegen Carl Zeiss Jena zündete die BSG Chemie Leipzig am Montagabend die Bombe. Gleich 13 Spieler verlassen den Klub, teilweise auch auf eigenen Wunsch. Im Moment stehen die Sachsen sogar ohne Torhüter da. Ziemlich konsequent.

Benjamin Bellot (34) galt als Identifikationsfigur bei Chemie Leipzig. Doch auch er blieb vom Umbruch nicht verschont.  © Picture Point / Gabor Krieg

Dass nach der mehr als schwierigen Saison etwas passieren musste, war abzusehen. Bis zum letzten Spieltag mussten die Chemiker zittern, nicht vielleicht doch abzusteigen.

Das ist natürlich nicht der Anspruch des Klubs, meinte auch der seit April eingesetzte Trainer Adrian Alipour (46): "Wir haben uns relativ minimalistisch ins Ziel gerettet und ich persönlich bin damit einfach nicht zufrieden."

Jetzt folgte der mutige Schnitt. Verdiente Akteure wie Florian Kirstein (29) bekamen noch einmal eine Bühne zum Abschluss.

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Schade ist, dass Spieler wie Paul Horschig, Benjamin Bellot und Timo Mauer sich nicht richtig verabschieden konnten, weil die Gespräche erst nach dem Jena-Spiel geführt wurden.

Der Sportliche Leiter David Bergner (51) erklärte die Sache: "Gern hätten wir schon vorher die Klarheit gehabt und mit den Spielern darüber gesprochen, wie es weitergeht - und sie dann im letzten Heimspiel gegen Jena auch angemessen verabschiedet. Weil bis zuletzt unklar geblieben war, ob wir die Klasse halten würden, war das so leider nicht möglich."

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BSG Chemie Leipzig verkündete erste Neuverpflichtung

Maxime Langner (20) von Rot-Weiss Erfurt ist Chemie Leipzigs erster Sommerneuzugang.  © BSG Chemie Leipzig

Jetzt ist ein langer Sommer Zeit, um eine neue Mannschaft auf den Platz zu kriegen, die nach Möglichkeit besser funktioniert. "Unser Ziel ist es, dass der Großteil unserer neuen Mannschaft mit dem Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison bereits steht", so Bergner.

Gesucht werden junge, hungrige Fußballer, die sich bis zur letzten Minute aufopfern. Genau so was will Trainer Alipour sehen.

Einer davon könnte Maxime Langner (20) sein, dessen Verpflichtung am Montag bekannt gegeben wurde. Der Mittelfeldspieler kam bei Rot-Weiss Erfurt oft nur bei Kurzeinsätzen zum Zug.

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Am Dienstag legten die Sachsen zudem nach: Innenverteidiger Lorenz Hollenbach (21) wechselt ebenfalls zu den Chemikern, kommt vom Greifswalder FC und wurde zuvor unter anderem bei Dynamo Dresden ausgebildet. Alipour glücklich: "Wir freuen uns sehr, dass er sich für uns entschieden hat, und wollen mit ihm sein großes Potenzial ausschöpfen."

Übrigens: Die ersten Reaktionen der Fans auf die Abgänge sind gemischt. Bereits im vergangenen Sommer gab es einen Umbruch, der bekanntlich nicht so gut funktionierte. Entsprechend groß ist die Angst, dass die Kaderneuaufstellung ein Fehlschlag wird.

Doch Chemie hat möglicherweise aus den eigenen Fehlern gelernt. Voraussehen kann das aktuell niemand.

Lorenz Hollenbach (21) wurde unter anderem bei Dynamo Dresden ausgebildet, spielte zuletzt für den Greifswalder FC und schließt sich nun den Chemikern an.  © BSG Chemie Leipzig

Tabelle Regionalliga Nordost

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 1. FC Lokomotive Leipzig 34 65:24 76
2 Hallescher FC 34 56:28 70
3 FC Rot-Weiß Erfurt 34 60:43 60
4 FSV Zwickau 34 47:46 60
5 FC Carl Zeiss Jena 34 71:45 58
6 Greifswalder FC 34 53:34 55
7 Chemnitzer FC 34 38:25 50
8 BFC Dynamo 34 52:45 49
9 VSG Altglienicke 34 42:35 47
10 Hertha BSC II 34 55:63 45
11 ZFC Meuselwitz 34 41:57 43
12 Hertha 03 Zehlendorf 34 57:61 38
13 SV Babelsberg 03 34 46:57 37
14 BSG Chemie Leipzig 34 33:59 34
15 FSV 63 Luckenwalde 34 28:45 32
16 FC Eilenburg 34 44:62 32
17 FC Viktoria 1889 Berlin 34 35:59 32
18 VFC Plauen 34 27:62 20

Der Meister 2025 geht am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.

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