Schlimmer Auftritt mit Platzverweis: Zwei Traumtore befördern Chemie Leipzig immer tiefer in die Krise

Berlin - Die Talfahrt der BSG Chemie Leipzig geht weiter! Auch bei Aufsteiger BFC Preussen mussten sich die Sachsen am Dienstagabend mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. Gerade die erste Halbzeit der Grün-Weißen war erschreckend schwach. So wird es ganz schwer in dieser Regionalliga-Saison.

Da streckte sich Chemie Leipzigs Florian Horenburg umsonst. An den überragenden Schuss von Chadi Ramadan zum 1:0 kam er nicht ran.
Da streckte sich Chemie Leipzigs Florian Horenburg umsonst. An den überragenden Schuss von Chadi Ramadan zum 1:0 kam er nicht ran.  © Sebastian Räppold/Sportfoto Matthias Koch

Die Gäste hatten in der Anfangsphase schon so ihre Schwierigkeiten. Preussen spielte mutig und unbekümmert nach vorne, während Chemie durchaus verunsichert war.

Passend dazu machten die Hausherren schon in der 13. Minute per Traumtor das 1:0. Nach einem Konter über links zog Chadi Ramadan elegant nach innen und vollendete punktgenau rechts oben.

Der Rückstand, den Chemie unbedingt vermeiden wollte, stand also schon wieder auf der Anzeigetafel. In bislang jedem Spiel der Saison war das bislang so.

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Und der BFC versuchte, direkt weiter zu erhöhen. Patrick Breitkreuz nagelte das Rund in der 18. Minute an den rechten Pfosten - die Chemiker schwimmten.

Das größere Problem aber: Das Team von Adrian Alipour erzeugte kaum Druck, kreierte sich keine (!) Chancen. Stattdessen gab es in der 29. Minute den nächsten Fehler, der zum Elfmeter für Preussen führte. Janik Mäder hatte recht plump im Strafraum gefoult. Glück für Chemie, dass Breitkreutz in Richtung Wolken gezielt hatte und über den Kasten schoss.

Auch in der Folge waren die Berliner klar besser, hätten mehrfach auf 2:0 erhöhen können. Doch es blieb bis zur Halbzeit bei der knappen Führung.

Chemie Leipzig gleicht aus und bekommt dann die kalte Dusche

Im zweiten Durchgang wurde Chemie Leipzig besser, wehrte sich auch in den Zweikämpfen.
Im zweiten Durchgang wurde Chemie Leipzig besser, wehrte sich auch in den Zweikämpfen.  © Sebastian Räppold/Sportfoto Matthias Koch

Nach Wiederanpfiff war die BSG schon etwas aktiver unterwegs. Gefährlicher vor dem Kasten waren aber weiterhin die Preussen, denen bei jedem Angriff zuzutrauen war, dass sie die Führung ausbauen.

Doch mit einer Willensleistung kamen die Gäste tatsächlich überraschend zum Ausgleich! Über rechts tankte sich Kapitän Mäder durch, zog stark nach innen und verwandelte resolut zum 1:1 (58.)! Da fiel viel Druck ab!

Die Berliner verstanden nicht so richtig, wie das passieren konnten, versuchten aber sofort, ihre Dominanz wieder auf den Rasen zu bekommen.

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Trotzdem war es jetzt eine ausgeglichenere Partie. Nach der Katastrophenhalbzeit war Grün-Weiß nun komplett im Spiel angekommen. Aber es wirkte so, als wolle keine Mannschaft mehr großes Risiko gehen.

Doch dann schlug es plötzlich wieder im Chemie-Kasten ein - und es war wieder ein Traumtor. Niklas Brandt packte 25 Meter vor dem Kasten einfach mal die Fackel aus. Sein Schuss knallte an die Unterkante der Latte und von da ins Tor (77.). Unfassbar bitter aus Chemie-Sicht.

Grün-Weiß hatte darauf keine Antwort mehr. Schlimmer noch: Julian Weigel sah in der Nachspielzeit sogar noch die Ampelkarte (90.+1). Am Ende stand die fünfte Niederlage im fünften Spiel.

Ganz wichtiger Treffer! Kapitän Janik Mäder machte den Leipzigern mit seinem 1:1 zwischenzeitlich wieder Hoffnung.
Ganz wichtiger Treffer! Kapitän Janik Mäder machte den Leipzigern mit seinem 1:1 zwischenzeitlich wieder Hoffnung.  © Sebastian Räppold/Sportfoto Matthias Koch

Titelfoto: Sebastian Räppold/Sportfoto Matthias Koch

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