Bescheiden, bodenständig, ehrgeizig: Darum lieben die Fans CFC-Torhüter Jakubov

Chemnitz - "Jakubov, Jakubov" schallte es im letzten Regionalliga-Spiel des Chemnitzer FC aus der Südkurve. Dabei stand der Stamm-Torhüter der Himmelblauen gar nicht zwischen den Pfosten, sondern war mit seinen Teamkollegen auf dem Weg zum Aufwärmen.

CFC-Keeper Jakub Jakubov (l.) hielt nicht nur in dieser Szene gegen Chemie Leipzig den Gewinn des Pokalfinales fest.
CFC-Keeper Jakub Jakubov (l.) hielt nicht nur in dieser Szene gegen Chemie Leipzig den Gewinn des Pokalfinales fest.  © IMAGO/HaertelPRESS

Jakub Jakubov (33) genießt die Sympathien des Publikums wie kein Zweiter. Die Chemnitzer lieben die Bescheidenheit und Bodenständigkeit des Tschechen, der 2018 kam und dem Verein nach dem Drittliga-Abstieg zwei Jahre später die Treue hielt.

Die Hoffnung auf die schnelle Rückkehr in die 3. Liga mit dem CFC hat sich nicht erfüllt. Jakubov bleibt trotzdem und wird als einer der Besten seines Fachs ein weiteres Jahr durch die Viertliga-Stadien tingeln.

Für "Kuba" kein Problem. Der Nordosten ist für ihn längst das zweite Zuhause. 2013 heuerte er bei Viktoria Berlin an. Es folgten Stationen bei Budissa Bautzen, dem Berliner AK 07 und in Chemnitz. 190 Mal stand er in der 4. Liga zwischen den Pfosten. Für den CFC kommen 38 Drittliga-Einsätze dazu.

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Von größeren Verletzungen blieb Jakubov stets verschont - bis zum Januar dieses Jahres. Nach einem Bandscheibenvorfall war er wochenlang zum Zuschauen verdammt: "Keine einfache Zeit. Ich bin teilweise ungern zu den Spielen gegangen, weil ich nichts zum Erfolg beitragen konnte."

Sein Comeback feierte der ehrgeizige Keeper Mitte April im Landespokal-Halbfinale in Wilsdruff. Im Endspiel gegen Chemie Leipzig verhinderte er in der 2. Halbzeit mit einer Monster-Parade gegen Dennis Mast den 1:2-Rückstand.

Jakubov bescheiden: "Ich habe mich so groß wie möglich gemacht. Es war auch etwas Glück, dass der Stürmer mich angeschossen hat." Der Pokalsieg war der perfekte Saison-Abschluss für Jakubov & Co.

Jetzt heißt es für den CFC-Keeper erstmal: Umzug und Urlaub

Jakubov auf den Zaun! Nach dem Sachsenpokalsieg machte sich Jakub Jakubov zum Lautsprecher und heizte die Party mit den Fans an.
Jakubov auf den Zaun! Nach dem Sachsenpokalsieg machte sich Jakub Jakubov zum Lautsprecher und heizte die Party mit den Fans an.  © Picture Point/Gabor Krieg

Zum Trainingsstart am 20. Juni wird sich für den Keeper einiges ändern. Nach dem Abschied von Marcel Höttecke (35) steht ihm ein neuer Torwarttrainer gegenüber.

"Marcel hat uns immer optimal auf die Aufgaben vorbereitet. Wir hatten eine sehr intensive Zeit. Ich konnte als Mensch und Spieler viel von ihm lernen", lobt Jakubov.

Für den 33-Jährigen steht in der Sommerpause zunächst eine weitere Veränderung an: "Ich wohne seit vier Jahren in der gleichen Wohnung und ziehe um."

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Ist der Umzug gemeistert, verabschiedet er sich mit seiner Freundin nach Fuerteventura. "Die letzten beiden Jahre waren den Sommer über wegen der Pandemie-Situation schwierig. Dieses Mal haben wir Spieler einen klaren Plan, können wir uns ausgiebig erholen. Sonne, Strand und Meer - dort kann ich perfekt abschalten."

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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