CFC oder FSV Zwickau: Wer bekommt den Kader schneller voll?

Chemnitz/Zwickau - Turbulente Tage in Westsachsen! Der Chemnitzer FC hat mit Christian Tiffert (41) einen Cheftrainer, aber keinen Sportchef. Marc Arnold (52) ist die dritte Woche krankgeschrieben. Die Kaderplanung liegt auf Eis. Neuverpflichtungen sind zwei Tage vor dem Trainingsstart nicht in Sicht.

"Woher nehmen, wenn nicht stehlen", scheint CFC-Coach Christian Tiffert (41, r.) zu seinem Co-Trainer Niklas Hoheneder (36) zu sagen. Er hat noch einige Baustellen in seinem Kader.
"Woher nehmen, wenn nicht stehlen", scheint CFC-Coach Christian Tiffert (41, r.) zu seinem Co-Trainer Niklas Hoheneder (36) zu sagen. Er hat noch einige Baustellen in seinem Kader.  © Picture Point/Gabor Krieg

Der FSV Zwickau hat mit Robin Lenk (39) seit knapp zwei Wochen einen Sportdirektor. Beim Drittliga-Absteiger fehlen aktuell aber nicht nur die Trainer, sondern auch ein Großteil Spieler. Der Start in die Vorbereitung wurde auf den 3. Juli verschoben - alles andere hätte wenig Sinn ergeben.

Davy Frick (33), Mike Könnecke (34) und Yannic Voigt (20) hielten dem Verein die Treue. Mit Yannick Linnemann (18), der von der U19 in die erste Mannschaft aufsteigt, steht erst ein Neuzugang fest. Der 18-Jährige wurde Mitte Mai kurioserweise von Trainer Ronny Thielemann (49) begrüßt. Der war drei Wochen später seinen Job los.

Dieses Schicksal dürfte auch Arnold beim CFC ereilen. Zu viel Porzellan ist in den vergangenen Wochen der alten Saison zerschlagen worden. Lange Zeit hieß es, die Himmelblauen wollen ihre Leistungsträger halten, obwohl Arnold als Geschäftsführer der CFC Fußball GmbH längst hätte wissen müssen: Dem Regionalligisten steht ein rigider Sparkurs bevor.

Fast 400 Minuten ohne Gegentor! Was macht die CFC-Abwehr so stark?
Chemnitzer FC Fast 400 Minuten ohne Gegentor! Was macht die CFC-Abwehr so stark?

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Trainer, Spieler und Berater sieht anders aus. Das dürfte es schwierig machen, neue Kräfte für Chemnitz zu begeistern. Zumal der FSV im selben Becken fischt, ebenfalls junge, talentierte und vor allem bezahlbare Kicker sucht.

Es wird Zeit: FSV-Sportdirektor Robin Lenk (39) schaut auf die Uhr. Den Trainingsauftakt musste er schon verschieben, weil erst vier Spieler im Kader stehen und auch ein Trainer fehlt.
Es wird Zeit: FSV-Sportdirektor Robin Lenk (39) schaut auf die Uhr. Den Trainingsauftakt musste er schon verschieben, weil erst vier Spieler im Kader stehen und auch ein Trainer fehlt.  © Picture Point/Gabor Krieg

CFC kann planmäßig mit der Vorbereitung starten

Einen Vorteil haben die Himmelblauen gegenüber ihrem Ortsnachbarn: 16 Spieler stehen unter Vertrag (darunter mit Chris Löwe, 34, und Max Roscher, 19, zwei Langzeit-Verletzte). Und sie können planmäßig mit der Vorbereitung starten.

Das Macht-Vakuum in der Führungsetage müssen die Chemnitzer allerdings schnellstens beseitigen. Bereits am letzten Juli-Wochenende startet die Nordost-Staffel. Mit einem Rumpf-Kader wird die Klasse schwer zu halten sein.

Das gilt auch für den FSV. Chemnitz oder Zwickau - wer stellt schneller eine (konkurrenzfähige) Mannschaft zusammen?

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

Mehr zum Thema Chemnitzer FC: