CFC-Trainer Duda nach zwei Platzverweisen gegen Lok: "Lasst den Schiedsrichter in Ruhe"

Chemnitz - Erst traf er, dann flog er: Tobias Müller (31), Kapitän des Chemnitzer FC, erlebte am Samstag im Ostklassiker gegen Spitzenreiter Lok Leipzig (1:1) eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Vor 8758 Zuschauern trennten sich der CFC und Lok Leipzig am Samstag 1:1.
Vor 8758 Zuschauern trennten sich der CFC und Lok Leipzig am Samstag 1:1.  © Chemnitzer FC

Mit seinem wuchtigen Kopfball nach Leon Damers Freistoß sorgte Müller in der 10. Minute für die frühe Führung. Mitte der ersten Halbzeit sah er die Gelbe, neun Minuten später die Gelb-Rote Karte.

"Die erste Verwarnung war lächerlich, weil ich meinen Gegenspieler nicht treffe, der Linienrichter genau danebensteht, das sehen muss. Das sage ich dem Schiri auch. Das zweite Einsteigen war nicht clever von mir. Das muss ich mir ankreiden", meinte Müller, der nach seiner Grätsche gegen Tobias Dombrowa (32.) von Referee Henry Müller des Feldes verwiesen wurde.

Nach dem Seitenwechsel erwischte es den zweiten Müller bei den Himmelblauen. Innenverteidiger Felix Müller zupfte als letzter Mann Pasqual Verkamp am Trikot: Notbremse. Rote Karte in der 56. Minute.

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"Doppelte Unterzahl - das habe ich so auch noch nicht erlebt. Sensationell, was die Jungs danach rausgehauen haben. Sie haben dem Spitzenreiter getrotzt. Das nötigt mir größten Respekt ab", meinte Tobias Müller. Der Routinier lobte die sensationelle Unterstützung von den Rängen: "Absoluter Wahnsinn, was hier im Stadion los war."

In der ersten Halbzeit sah CFC-Kapitän Tobias Müller (31) Rot.
In der ersten Halbzeit sah CFC-Kapitän Tobias Müller (31) Rot.  © Elke Bahrdt

Duda: "Jeder Mensch macht Fehler"

CFC-Trainer Benjamin Duda (36) ging nur kurz auf die Leistung des Schiedsrichters ein.
CFC-Trainer Benjamin Duda (36) ging nur kurz auf die Leistung des Schiedsrichters ein.  © Chemnitzer FC

Den Leipzigern fiel mit zwei Mann mehr auf dem Rasen wenig ein. Gefahr drohte nach Standards. Einer führte zum Ausgleich durch Alexander Siebeck (67.). Stefan Maderer köpfte nach einem von insgesamt 15 Eckbällen an die Lattenunterkante. Der Ball sprang knapp hinter die Torlinie auf. Schnell schlug Adamczyk die Kugel weg. Schiri Müller ließ weiterlaufen.

"Eine emotionale Achterbahnfahrt. Zwischenzeitlich ganz oben, nach der einen oder anderen Entscheidung dann wieder ganz unten. Alles in allem überwiegt der Stolz. Eine Topleistung meiner Mannschaft", betonte CFC-Trainer Benjamin Duda (36): "In Sachen Mentalität und Fußball-Fitness war das oberes Regal."

Duda ging auch kurz auf die Leistung des Schiedsrichters ein. Henry Müller aus Cottbus begann großzügig, dann verteilte er Gelbe Karten wie am Fließband. Kurz nach Wiederbeginn drohte er mit Spielabbruch. Lok-Chaoten hatten CFC-Fanschals verbrannt. Beide Teams mussten zurück in die Katakomben.

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Duda: "Tut mir einen Gefallen: Lasst den Schiedsrichter in Ruhe. Jeder Mensch macht Fehler. Auch ich habe mal einen schlechten Tag. Wir sollten anerkennen, dass heute fast 9000 Zuschauer im Stadion waren, die ein rassiges Duell, einen geilen Kampf meiner Jungs gesehen haben. Das war ein gewinnbringender Tag für unseren Verein, für den gesamten Ostfußball."

Titelfoto: Bildmontage: Chemnitzer FC, Elke Bahrdt

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