Verkehrte Welt beim CFC: 16 Spiele ohne Niederlage kosten Coach Berlinski den Job!

Chemnitz - Die neue Woche begann beim Chemnitzer FC mit einem Paukenschlag: Daniel Berlinski (36) steht ab sofort nicht mehr an der Seitenlinie. Der 36-Jährige wird von Co-Trainer Christian Tiffert (40) ersetzt. Der leitete am Dienstagnachmittag bereits die erste Übungseinheit als neuer Chef.

CFC-Cheftrainer Daniel Berlinski (36) wurde beurlaubt.
CFC-Cheftrainer Daniel Berlinski (36) wurde beurlaubt.  © Picture Point/Gabor Krieg

Die Beurlaubung traf Berlinski wie der Blitz aus heiterem Himmel! Seit Mitte Oktober des vergangenen Jahres ist der 36-Jährige mit seiner Mannschaft ungeschlagen. Das sind 16 Pflichtspiele am Stück!

Dass Übungsleiter nach Sieglosserien gefeuert werden, ist im schnelllebigen Fußball-Geschäft gang und gäbe. Dass der Trainer nach einer derartigen Erfolgsserie seinen Hut nehmen muss, dürfte einmalig sein.

Sport-Geschäftsführer Marc Arnold erklärte das ungewöhnliche Vorgehen der CFC Fußball-GmbH in einer Pressemitteilung so: "Wir müssen in unserer Entscheidungsfindung die Gesamtentwicklung über einen längeren Zeitraum berücksichtigen und ohne eine emotionale Verklärung analysieren. Mit Blick auf die Ausrichtung zur kommenden Saison werden wir deshalb die Position des Cheftrainers neu besetzen."

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Chemnitzer FC Dieser CFC-Spieler peilt die 100-Spiele-Marke an

Warum Berlinski sofort gehen musste, erklärte Arnold nicht.

CFC-Sport-Geschäftsführer Arnold: "Mit Christian wird ein erfahrener Fußball-Experte übernehmen"

Steigt vom Co- zum Cheftrainer auf: Bundesligaprofi Christian Tiffert (40).
Steigt vom Co- zum Cheftrainer auf: Bundesligaprofi Christian Tiffert (40).  © Picture Point/Gabor Krieg

Tiffert rückt vorerst bis Saisonende in das erste Glied und setzt damit seinen steilen Aufstieg beim CFC fort. Der ehemalige Bundesligaprofi kam vor drei Jahren zur Hospitation nach Chemnitz. Kurz darauf wurde Chefcoach David Bergner (48) entlassen. Patrick Glöckner (45) übernahm und beförderte Tiffert zum Assistenten.

Nach dem Drittliga-Abstieg 2020 hielt Tiffert dem CFC die Treue. Der gebürtige Hallenser, der mit seiner Familie in Chemnitz wohnt, rückte an die Seite des neu verpflichteten Berlinski.

"Die Trainerentscheidung ist kein Schnellschuss, sondern eine strategische Überlegung für die positive Zukunft des CFC", betonte Arnold und überschüttete Tiffert förmlich mit Lob: "Mit Christian wird ein erfahrener Fußball-Experte übernehmen, der bereits als aktiver Spieler und zuletzt als Co-Trainer seine Führungsqualitäten immer wieder unter Beweis gestellt hat."

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Arnold weiter: "Ich bin froh, nach den Gesprächen mit Christian und seiner dabei signalisierten Bereitschaft eine optimale interne Lösung gefunden zu haben."

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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