Ex-Profi-Schiri stellt klar: Eintracht-Treffer gegen Bayern zu Unrecht aberkannt

Frankfurt am Main - Wieder Aufregung um die Handregel! Laut Ex-Profi-Schiedsrichter Manuel Gräfe (52) hätte der zurückgenommene 1:1-Ausgleichstreffer von Eintracht Frankfurt bei der 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München zählen müssen.

Der ehemalige Profi-Schiedsrichter Manuel Gräfe (52) sieht den aberkannten 1:1-Ausgleichstreffer von Eintracht Frankfurt gegen die Bayern als klare Fehlentscheidung an.  © Axel Heimken/dpa

Groß war die Aufregung aufseiten der Frankfurter Eintracht nicht gerade, als der vermeintliche 1:1-Ausgleich durch Jean Matteo Bahoya in der 14. Spielminute wegen Handspiels nicht gegeben wurde - hätte sie aber eigentlich sein müssen.

Denn: Wie Gräfe via X mit Verweis auf die aktuellen Regeln erklärt, wurde das Tor zu Unrecht aberkannt!

Aber der Reihe nach: Den traumhaften Winkeltreffer von Bahoya hatte Ritsu Doan nach einem Zweikampf mit Konrad Laimer vorbereitet.

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Bei seiner Ballannahme und vor seiner Hereingabe in die Mitte sprang der Ball Doan sichtlich unabsichtlich ganz kurz an die Hand, weshalb der VAR eingriff und Referee Daniel Siebert (41) das zunächst gegebene Tor zurücknahm.

Später sollte er begründen, dass der Ball durch das Handspiel schließlich die Richtung gewechselt habe und er sich sicher sei, dass Doan ohne den unabsichtlichen Handeinsatz das Leder verloren hätte.

Klingt erst einmal einleuchtend, aber auch ein wenig spekulativ und ist, wie sich jetzt herausstellt, auch regeltechnisch so nicht begründbar.

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Unabsichtliches Handspiel von Ritsu Doan hätte nicht geahndet werden dürfen

Nach Ansicht der VAR-Bilder kam Referee Siebert zum Schluss, das unabsichtliche Handspiel zu ahnden. War er möglicherweise mit den Regeln nicht vollends vertraut?  © Arne Dedert/dpa

Gräfe und dem aktuellen Regelwerk zufolge darf ein Tor nur aberkannt werden, wenn der eigentliche Schütze unabsichtlich ein Handspiel begeht.

Um den späteren Treffer aufgrund eines Handspiels des Vorlagengebers in einer vorherigen Spielsituation abzuerkennen, muss das Handspiel als absichtlich eingeschätzt werden - bei Doan eindeutig nicht der Fall!

"In der Vorbereitung muss es absichtlich sein, was es aufgrund der kurzen Entfernung & Intention des Spielers nicht ist", führt Gräfe auf X weiter aus.

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Um es noch deutlicher zu machen, bringt Gräfe den Vergleich mit einem Abwehrspieler: "Für sowas sollte es auch kein Elfer geben, wenn es einem Verteidiger im Strafraum passiert!"

Dann fasst er noch einmal zusammen: "Regeltechnisch unabsichtlich bedeutet hier weiter & Tor!" Den entsprechenden Regelteil hat der 52-Jährige zum Nachlesen gleich mit angehängt.

Ärgerlich: Gerade in der ersten Halbzeit war die SGE durchaus gut im Spiel. Der Ausgleichstreffer nur kurz nach dem 15-Sekunden-Gegentor hätte sicher noch einmal weitere Kräfte freigesetzt und wer weiß, wie die Partie sich dann gestaltet hätte.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 6 25:3 18
2 Borussia Dortmund 6 12:4 14
3 RB Leipzig 6 8:8 13
4 VfB Stuttgart 6 8:6 12
5 Bayer 04 Leverkusen 6 12:8 11
6 1. FC Köln 6 11:9 10
7 Eintracht Frankfurt 6 17:16 9
8 SC Freiburg 6 9:9 8
9 Hamburger SV 6 6:8 8
10 FC St. Pauli 6 8:9 7
11 TSG 1899 Hoffenheim 6 9:12 7
12 SV Werder Bremen 6 9:14 7
13 1. FC Union Berlin 6 8:13 7
14 FC Augsburg 6 11:13 6
15 VfL Wolfsburg 6 8:10 5
16 1. FSV Mainz 05 6 5:10 4
17 Borussia Mönchengladbach 6 5:12 3
18 1. FC Heidenheim 6 4:11 3

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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