Eintracht zerlegt Leverkusen: Horror-Auftritt von Hincapié, Elfmeterheld Kamada

Frankfurt am Main - Machtdemonstration von Eintracht Frankfurt im wohl namhaftesten Samstagnachmittagsspiel der 1. Bundesliga. Gegen Bayer 04 Leverkusen demonstrierte der Europa-League-Sieger auf fabulöse Art und Weise, was in ihm steckt und gewann völlig verdient mit 5:1 (1:0).

Eintracht Frankfurts Eric Junior Dina Ebimbe (l.) stoppt Leverkusens Mitchel Bakker.
Eintracht Frankfurts Eric Junior Dina Ebimbe (l.) stoppt Leverkusens Mitchel Bakker.  © DANIEL ROLAND/AFP

Die Treffer im mit 49.700 Zuschauern gefüllten und somit nicht gänzlich ausverkauften Deutsche Bank Park erzielten Daichi Kamada (1:0 und 4:1, 45.+5. Spielminute und 72./FE), Piero Hincapié (1:1, 56.), Randal Kolo Muani (2:1, 58.), Jesper Lindström (3:1, 65.) und Lucas Alario (5:1, 86.). Hincapié sah zudem die Gelb-Rote Karte (71.).

SGE-Coach Oliver Glasner beließ es nach der 2:3-Niederlage in der Champions League bei Tottenham Hotspur bei lediglich zwei Startelfwechseln: Eric Junior Dina Ebimbe und Mario Götze ersetzten den verletzten Makoto Hasebe (Innenbandverletzung im Knie) und Sebastian Rode (Bank).

Bayers Neu-Coach Xabi Alonso tauschte im Gegensatz zur 0:3-Königsklassenklatsche gegen den FC Porto gleich doppelt so oft: Edmond Tapsoba, Jeremie Frimpong, Robert Andrich und Paulinho rückten für Odilon Kossounou, Amine Adli, Kerem Demirbay und Hudson-Odoi in die Anfangsformation.

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Kaum, dass es auf dem Rasen richtig losgehen konnte, sorgten die Fans auf den Rängen mit Pyrotechnik und Co. für jede Menge künstlichen Nebel im Stadionrund - eine kurzzeitige Spielunterbrechung war die Folge.

Als die Kicker dann endlich wieder halbwegs den Durchblick hatten, sorgte Götze mit einer strammen Direktabnahme für das erste "Hallo wach" in Richtung von B04-Keeper Lukás Hrádecky (5.). Und der Weltmeistermacher von 2014 hatte an diesem Nachmittag wohl so einiges vor.

Mit einem Zuckerpass setzte er Kolo Muani brillant in Szene. Doch der Franzose ließ sich kurz vor knapp noch von Hincapié abkochen (9.). Schließlich wagten sich auch die Gäste mal vorsichtig nach vorn. Nach starkem Sololauf von Frimpong über rechts kam Moussa Diaby aus dem Rückraum heraus zum Abschluss, der jedoch zur Ecke abgefälscht wurde (20.).

Die Startformation der Eintracht aus Frankfurt gegen Bayer 04 Leverkusen

Mit dieser Elf startete Bayer 04 Leverkusen bei Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt mit jeder Menge Offensivpower gegen abwartendes Bayer 04 Leverkusen

Vorne wie hinten mit Feuereifer dabei: Frankfurts Daichi Kamada (2.v.r.) stoppt Bayers Jeremie Frimpong (2.v.l.).
Vorne wie hinten mit Feuereifer dabei: Frankfurts Daichi Kamada (2.v.r.) stoppt Bayers Jeremie Frimpong (2.v.l.).  © DANIEL ROLAND/AFP

Ds spielbestimmende Team blieb aber ohne jeden Zweifel die Diva vom Main. Götze, Lindström und Kolo Muani legten eine traumhaft inszenierte Passstafette an den Tag ehe Letzterer allein auf Hrádecky zumarschierte, dabei aber nur zweiter Sieger blieb (28.). Wenn man den Adlern zu diesem Zeitpunkt etwas vorwerfen wollte, dann lediglich die fehlende Führung.

Und um ein Haar wäre dieser Missstand bestraft worden, nachdem Diaby eine scharfe Hereingabe auf Frimpong hämmerte, der wiederum direkt abzog und die Pille den Querbalken touchieren ließ (33.).

Kurz vor dem Pausenpfiff nochmal die Eintracht: Zunächst tänzelte Kolo Muani elegant durch die Leverkusener Defensivreihe, ehe er mit seinem Schuss am starken Hrádecky scheiterte (41.). Da es aus dem laufenden Spielbetrieb heraus vorerst nicht klappen wollte, sollte es ein Strafstoß richten, den es nach Foul an Lindström von Tapsoba gab - dann wurde es wild.

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Zunächst vergab Kolo Muani kläglich (45.+3), doch dann wurde der Elfmeter aufgrund des Fehlverhaltens von Hrádecky auf der Linie wiederholt. Diesmal trat Kamada an - und netzte souverän zur verdienten Führung ein, ehe Durchgang eins offiziell sein Ende fand (45.+5).

Nach dem Seitenwechsel versuchten sich die Gäste direkt etwas frei zu schwimmen - was ziemlich schnell gelang. Nach einem Freistoß von Demirbay stand Hincapié völlig blank und netzte per Flugkopfball ein (56.).

Da isses endlich! Kevin Trapp ließ seiner Freude nach dem 1:0 durch Daichi Kamada per Strafstoß freien Lauf.
Da isses endlich! Kevin Trapp ließ seiner Freude nach dem 1:0 durch Daichi Kamada per Strafstoß freien Lauf.  © DPA/Arne Dedert

Turbulenter Start nach Wiederanpfif: Frankfurt setzt sich letztlich verdient gegen Leverkusen durch

Randal Kolo Muani (l.) traf zum zwischenzeitlichen 2:1 und ließ sich ordentlich feiern.
Randal Kolo Muani (l.) traf zum zwischenzeitlichen 2:1 und ließ sich ordentlich feiern.  © DPA/Arne Dedert

Die große Freude über den eigenen Treffer schien aber wohl zu Ungunsten der Konzentration des Ecuadorianers gegangen zu sein: Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich war Kolo Muani im Fünfmeterraum nach Flanke von Christopher Lenz wacher als Hincapié und köpfte zur erneuten Führung ein (58.).

Auch in der Folge wirkte Bayers Südamerikaner nicht mehr auf der Höhe: Nach einem Horrorrückpass mit dem Kopf stürmte Lindström auf Hrádecky zu und löffelte das Bällchen unnachahmlich über selbigen hinweg in die Maschen (65.). Der Horrornachmittag für Hincapié fand schließlich in einem Zweikampf mit Kolo Muani sein bitteres Ende.

Im Sechzehner fällte Leverkusens Nummer drei den Frankfurter Stürmer und sah infolge eines Videochecks Gelb-Rot (71.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Kamada erneut souverän (72.). Spätestens jetzt war der Wille der Alonso-Elf gebrochen. Darauf ruhte sich die SGE jedoch nicht aus.

Im Zusammenspiel besorgten die beiden eingewechselten Angreifer Rafael Borré und Alario den finalen Treffer und machten das Leverkusener Desaster perfekt (87.). Aus Respekt vor seinem vorherigen Arbeitgeber jubelte der Argentinier nach seinem Tor jedoch nicht.

Während die Adlerträger bereits am Dienstag (18. Oktober, 18 Uhr) im DFB-Pokal bei den Stuttgarter Kickers gefordert sind, muss die Werkself erst am Samstag (22. Oktober, 15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg ran. Wenige Stunden später (18.30 Uhr) gilt es für die Hessen dann bei Borussia Mönchengladbach zu bestehen.

Titelfoto: DPA/Arne Dedert

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