Kaputtes Tor und irre erste Halbzeit: Eintracht holt Punkt in Wolfsburg
Wolfsburg - Nach einer ersten Halbzeit mit vier Toren und einem kuriosen Beginn trennen sich Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg im Verfolgerduell mit einem 2:2-Unentscieden.
Verrückte Situation gleich zu Beginn einer denkwürdigen ersten Halbzeit: Frankfurts Co-Trainer Michael Angerschmid war aufgefallen, dass der linke Pfosten des Tores von Kevin Trapp etwa zehn Zentimeter höher war als üblich und informierte Schiedsrichter Daniel Schlager. Der stellte gemeinsam mit Trapp fest, dass der Kasten nicht richtig in der Verankerung steckte. Es gab eine kurze Unterbrechung und nach ein paar Glimmzügen hatte der Nationaltorhüter die Sache schnell wieder gerichtet.
Etwas später stand der 32-Jährige erneut im Mittelpunkt. Yannick Gerhardt spielte die Kugel perfekt auf den durchgestarteten Omar Marmoush. Trapp eilte ihm entgegen, kam aber zu spät, wurde umkurvt und der Ägypter schob zum frühen 1:0 für die Hausherren ein (10.).
Es dauerte etwa 20 Minuten, bis sich die Hessen vom Rückstand erholt hatten. Doch dann schlugen sie eiskalt zu.
Nach einer Abwehraktion der Wölfe gelangte das Leder zu Aurélio Buta. Dessen perfekt getimte Flanke links von der Grundlinie verwandelte Randal Kolo Muani wuchtig mit dem Kopf zum 1:1 (22.).
Eintracht Frankfurt dreht das Spiel, aber Wolfsburg schlägt zurück
Plötzlich waren die Adlerträger aufgewacht und legten nach. Wieder bekam die Wolfsburger Defensive am eigenen Strafraum den Ball nicht geklärt, der vor die Füße von Evan N'Dicka fiel. Der Franzose fackelte nicht lange und drosch die Kugel trocken per Dropkick links oben in die Maschen: 2:1 für die Gäste (26.).
Jetzt war richtig Dampf in der Begegnung. Marmoush hatte den Ausgleich auf dem Fuß, als er erneut frei auf Trapp zulief und die Kugel am Keeper vorbeischob, aber Tuta klärte kurz vor der Linie (37.).
Kurz darauf kam Gerhardt nach einem Freistoß von Patrick Wimmer im Fünfer vor N'Dicka mit dem Kopf an den Ball und erzielte das 2:2 (43.). Mit diesem Zwischenstand ging es in die Kabine.
Leistungsgerechtes Remis zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg
Im zweiten Durchgang schaltete die Partie erst einmal einen Gang herunter. Die größte Chance hatte da noch Gerhardt, der aus kurzer Distanz, aber auch aus spitzem Winkel an Trapp scheiterte (63.).
Ein Treffer von Jesper Lindström nach toller Vorarbeit von Kolo Muani wurde zu Recht wegen einer Abseitsposition nicht gegeben (72.). Insgesamt fehlte es beiden Teams in der Offensive nun an Tempo und Präzision.
Erst in der Schlussphase legten sowohl Wolfsburg als auch Frankfurt wieder eine Schippe drauf.
Kurz vor Schluss hatte N'Dicka den Siegtreffer für die Gäste auf dem Fuß, nachdem VfL-Torhüter Koen Casteels mit Lukas Nmecha zusammengerasselt war, der Innenverteidiger verfehlte aber das leere Tor (89.). Dann musste Trapp vor dem einschussbereiten Nmecha klären (90.+2).
So blieb es beim insgesamt leistungsgerechten 2:2.
Die Statistik zum Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg
23. Spieltag:
VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 2:2 (2:2)
VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix (75. Bornauw), van de Ven, Paulo Otavio - Arnold - Svanberg (85. F. Nmecha), Gerhardt - Wimmer (68. Paredes), J. Kaminski - Marmoush (85. L. Nmecha)
Eintracht Frankfurt: K. Trapp - Tuta, Hasebe, N´Dicka - Buta (85. Knauff), Rode (74. Jakic), Kamada, Max (74. Lenz) - M. Götze, Lindström (84. Borré) - Kolo Muani
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt) - Zuschauer: 27853
Tore: 1:0 Marmoush (10.), 1:1 Kolo Muani (22.), 1:2 N´Dicka (26.), 2:2 Gerhardt (43.)
Gelbe Karten: Wimmer (4), Paulo Otavio (7), Arnold (5) / M. Götze (3), Rode (4), Jakic (2)
Beste Spieler: Gerhardt, Marmoush / Tuta, Kolo Muani
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa