Starkes Kozuki-Debüt, aber Lindströms Traum-Solo besser: Eintracht bezwingt Schalke
Frankfurt am Main - Schalke 04 bleibt Lieblingsgegner von Eintracht Frankfurt! Mit einem 3:0 (1:0) bezwang die SGE die Gelsenkirchener zum insgesamt 28. Mal in der Bundesliga und verschlimmerte so die Abstiegssorgen im Pott. Zwei Flügelflitzer sorgten auf beiden Seiten für mächtig Furore.
Zu Beginn wirkten beide Mannschaften noch etwas fahrig in ihren jeweiligen Angriffsversuchen, was aufgrund der ungewöhnlich langen WM-Pause von mehr als zwei Monaten durchaus erwartbar war.
Nach den anfänglichen Schwierigkeiten kamen dann allerdings zunächst die Schalker etwas besser in die Partie und verzeichneten in der Folge auch mehr Ballbesitz. Immer wieder sorgte dabei der junge Soichiro Kozuki für Aufregung in der Frankfurter Hintermannschaft.
Der quirlige Japaner drängte sich Schalke-Coach Thomas Reis in der Vorbereitung auf und feierte nun also ein ansprechendes Bundesliga-Debüt.
Die SGE konzentrierte sich indes vorerst auf eine stabile Defensive und gefährliche Konter. Und solch einer sollte in der 22. Minute dann prompt zum ersten Torerfolg der Partie führen - jedoch nicht zu irgendeinem Treffer, sondern zu einem wirklich herausragendem!
An der Mittellinie bekam Jesper Lindström den Ball, nahm in seiner unnachahmlichen Art Tempo auf und dribbelte Henning Matriciani einen Knoten in die Beine. Aus acht Metern und rechter Position im Strafraum zimmerte der Däne im Anschluss das Leder in den linken oberen Winkel - Traumtor und das 1:0 für die SGE!
Schalke zeigte sich anschließend unbeeindruckt vom Gegentor und spielte weiter munter nach vorne. Simon Terodde (28.) und der starke Kozuki (32.) trafen für die couragiert auftretenden Gäste bis zur Halbzeit aber beide nur den Pfosten, weshalb es mit einer etwas glücklichen 1:0-Führung der Hessen ab zum Pausentee ging.
Schalke zeigt couragierte Leistung, Eintracht Frankfurt macht spät den Sack zu
Raketenstart der Gelsenkirchener auch in Durchgang zwei - und wieder war hierfür Schalke-Entdeckung Kozuki verantwortlich.
Eine Freistoßflanke von Jere Uronen aus dem Halbfeld köpfte der Shootingstar auf Kevin Trapps Kasten, doch der Nationalkeeper entschärfte die Aktion mit tollem Reflex aus kurzer Distanz (47.).
Im weiteren Verlauf der Begegnung blieb die SGE weiterhin eher zurückhaltend, wohingegen die Reis-Schützlinge Chance um Chance ausließen.
Erst in der Schlussviertelstunde merkte man den abstiegsbedrohten Schalkern ihr immenses Arbeitspensum ein wenig an, woraufhin die Hausherren noch einmal mehr Kontrolle über das Spielgerät erlangten. Der eingewechselte Rafael Borre machte schließlich mit seinem Treffer zum 2:0 den Sack zu (84.). Aurelio Buta erhöhte kurz vor dem Abpfiff sogar noch zum 3:0-Endstand.
Bei der Eintracht stotterte der Motor bis zur Endphase noch merklich. Schalke 04 zeigte hingegen eine überraschend gute Leistung, die Grund zur Hoffnung gibt. Vor allem Trainigslager-Shootingstar Kozuki wusste mit seiner Unbekümmertheit auf dem Flügel zu überzeugen.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und FC Schalke 04
16. Spieltag
Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04 3:0 (1:0)
Aufstellung Eintracht Frankfurt: K. Trapp - Jakic, Smolcic, N'Dicka - Dina Ebimbe (70. Buta), Sow, Kamada (81. Rode), Knauff (61. Lenz) - Lindström, Kolo Muani (70. Borré), M. Götze
Aufstellung FC Schalke 04: Schwolow - Brunner, Yoshida, Matriciani, Uronen - Latza, Krauß - Kozuki (74. Karaman), J. Larsson (82. Frey), Bülter - Terodde
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb) -
Zuschauer: 50.000
Tore: 1:0 Lindström (22.), 2:0 Borré (84.), 3:0 Buta (90.+1)
Gelbe Karten: Borré (1), M. Götze (1) / Bülter (4), Krauß (3), Uronen (1)
Beste Spieler: K. Trapp, Lindström / Krauß, Kozuki
Titelfoto: Daniel ROLAND / AFP