Cottbus-Coup! So trickste Wollitz Hansa Rostock im Ostderby aus
Cottbus/Rostock - Dieser Sieg darf getrost als wahrer Coup gefeiert werden! Bei der besten Heimmannschaft der 3. Liga gelang Energie Cottbus die Trendwende - dank mehrere Kniffe von Trainer Pele Wollitz (59).

Es war mehr als nur eine "andere Haltung", mit der Energie Cottbus ins Ostderby ging. Während Hansa Rostock vor dem Spiel wie der sichere Sieger wirkte, hatten die Lausitzer nichts mehr zu verlieren.
Die 2:4-Heimpleite gegen strauchelnde Mannheimer, der Verlust von Platz drei, die Suspendierung von Stürmer-Star Maximilian Krauß (28). Viel sprach nicht für die Cottbuser.
Doch neben dem Umstand, dass Energie aus den ersten zwei Chancen zwei Tore erzielte, spielte Cottbus auch ein Taktik-Trick in die Karten!
Denn Energie rückte vom seit vier Jahren praktizierten 4-3-3 ab. Mit dem System war der FCE aus der Regionalliga bis an die Spitze der 3. Liga gestürmt, zuletzt wirkte die Cottbuser "DNA" aber entschlüsselt.
Stattdessen stellte Wollitz auf eine 4-2-2-2-Grundordnung um, begann erstmals mit einem Doppelsturm aus Erik Engelhardt (27) und Timmy Thiele (33). Darauf hatte sich der erfahrene Trainer schon am Montag festgelegt.
Der Schachzug sollte nicht nur angesichts der beiden Stürmer-Tore aufgehen.
Energie Cottbus überrumpelt das beste Heimteam der 3. Liga

Denn Rostock kam im Spielaufbau nicht wirklich klar durch das gut gestaffelte Cottbuser Mittelfeld, hatte im ganzen Spiel nur wenige klare Torchancen.
Speziell die sonst so zahlreichen Überzahlsituationen im Zentrum dämmten die Lausitzer gut ein, sodass Hansa-Coach Daniel Brinkmann (39) auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zugeben musste:
"Die Taktik von Cottbus heute war schon gut."
Nicht das erste Mal, dass Wollitz Brinkmann überraschte: Schon beim 3:1-Sieg im Hinspiel war der Kniff mit Spielmacher Tolcay Cigerci (30) in der Sturmspitze voll aufgegangen.
Am Samstag kamen zwei weitere Komponenten hinzu: Zum einen war nach der Suspendierung von Krauß ein Ruck durch das Cottbuser Team gegangen. Das Team verteidigte so leidenschaftlich wie seit Monaten nicht mehr.
Außerdem schienen die im Vorfeld gelegten Störfeuer um die Krauß-Personalie dem ein oder anderen Hansa-Protagonisten die Sinne vernebelt zu haben.
Titelfoto: IMAGO / Andy Bünning