Cottbus schon wieder auf Aufstiegskurs, doch Wollitz gibt die Spaßbremse
Cottbus/Ulm - "Ich glaub, es geht schon wieder los", lautet seit einigen Wochen der Stimmungstext bei Energie Cottbus. Mit einer schier unheimlichen Siegesserie haben sich die Lausitzer Rang zwei der 3. Liga gefestigt - nur Trainer Pele Wollitz (60) gibt die Spaßbremse.

Soeben hatte sein Team den vierten Dreier in Serie beim SSV Ulm (2:1) eingefahren, doch der erfahrene Trainer war so gar nicht in Partystimmung.
Beispiel gefällig? "Ich hoffe, dass wir in den nächsten Spielen besser werden. Ich bin damit nicht einverstanden", gab der erfahrene Recke auf der Pressekonferenz nüchtern von sich.
Man könnte den späten Cottbuser Sieg als "glücklich" bezeichnen. Doch ist immer Glück irgendwann kein Zufall mehr?
Mit welcher Ruhe und Überzeugung Energie das Siegtor in der 94. Minute vorbereitete, war ein Zeichen von Qualität.
Auch dass der lange gescholtene Erik Engelhardt (27) seit Wochen zuverlässig wie am Fließband liefert, ist kein Zufallsprodukt, sondern Zeugnis harter Arbeit. Genauso wie die abgeklärt verwandelten Elfmeter von Tolcay Cigerci (30), die in die Kategorie Maßanfertigung fallen.
Energie Cottbus ist besser als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison

Längst werden Parallelen zur Vorsaison laut, als Cottbus als Underdog im Aufstiegsrennen mitmischte.
Kurios: In der laufenden Spielzeit hat Energie sogar drei Zähler mehr gesammelt als zum selben Zeitpunkt des Vorjahrs.
Dennoch legt Wollitz den Finger in die Wunde: "Ich bin kein Ergebnistrainer, sondern möchte, dass sich die Spieler entwickeln."
Tatsächlich wusste Energie in den jüngsten drei Partien nur selten zu brillieren, war aber in den entscheidenden Momenten zur Stelle, nutzte effektiv seine individuelle Klasse aus.
Deshalb bremste Wollitz nach Abpfiff bei MagentaSport die allgemeine Jubelstimmung: "Wir spielen Samstag schon wieder. Ich glaube, das sollte auch ein Selbstverständnis sein, wenn man in so einer Situation ist, Auswärtsspiele zu gewinnen. Und das dementsprechend so mitzunehmen und nicht dann immer gleich eine Feier draus zu machen."
Titelfoto: Imago / Eibner