Wenige Tage vor Wiesbaden-Spiel: Wollitz sagt Cottbus-Training ab
Cottbus - Diese Maßnahme hätten Pele Wollitz (60) wohl nur die Wenigsten zugetraut! Drei Tage vor dem Auswärtsspiel bei Wehen Wiesbaden (Sonntag, 13.30 Uhr) hat der Energie-Coach seinem Team trainingsfrei verordnet.
Hintergrund sei die fehlende Frische zahlreicher Akteure. Selbst Spieler, die sonst immer einen gewissen "Standard" bringen würden, seien betroffen, erklärte Wollitz auf der Freitags-Pressekonferenz
Demnach seien nach dem Training am Mittwochmorgen die Werte "sehr, sehr bescheiden" gewesen, woraufhin das Trainerteam entschied, das Training für Donnerstag abzusagen.
"Drei Tage vorher habe ich das in der Größenordnung noch nie gemacht", so der erfahrene Übungseiter.
Normalerweise sei drei Tage vor dem Spiel der Hauptbelastungstag des Drittligisten. Statt Schwitzen lautete deswegen am Donnerstag das Motto: Füße hoch und Kräfte sammeln.
Am Freitag rollte wieder regulär der Ball auf dem Trainingsplatz, allerdings mit überschaubarer Intensität und Umfang. Nach kurzer Aktivierung ging das Team zum zwei Tage vor dem Spiel gewohnten Rondo über, nach etwa 50 Minuten war Feierabend.
Für Energies Topspieler Tolcay Cigerci (30, Adduktoren) und Erik Engelhardt (27, Schulter) war es gar die erste Einheit der Woche, beide waren mit Blessuren aus dem irren Topspiel gegen Duisburg (3:2) am Samstag gegangen.
Energie Cottbus trainiert am Samstagmorgen noch einmal, danach startet der Bus nach Wiesbaden
Was bedeutet diese ungewöhnliche Maßnahme vor dem vorletzten Spiel des Jahres gegen Wiesbaden? Vor allem, dass Wollitz und sein Trainerteam mehr denn je ihre Aufstellung von der Frische der Spieler abhängig machen werden.
Energie hat effektiv seit Anfang August kein spielfreies Wochenende gehabt. Selbst in den Länderspielpausen war der Drittligist stets im Landespokal gefragt.
Nicht nur das fette Programm von 22 Pflichtspielen seit Saisonstart schlaucht, auch die langen Fahrten gingen an die Substanz. Wollitz: "Das merken die Spieler einfach."
Ehe der Bus am Samstagmittag nach Hessen rollt, soll am Morgen um 9 Uhr noch einmal intensiver trainiert werden. Deswegen ermahnt sich Wollitz vor dem Sonntagsspiel selbst: "Ich hoffe, dass auch ich da die Überzeugung habe, [in der Startelf] zu wechseln. [...] Wir brauchen absolute Frische."
Während Anderson Lucoqui (28) und Justin Butler (24) gelbgesperrt fehlen, soll Henry Rorig (25) nach drei Wochen Zwangspause wegen Lungenkrankheit gegen Wiesbaden zumindest Teil des Kaders sein.
Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

