Ancelotti rechnet mit dem FC Bayern ab - und enthüllt bizarre Kabinen-Geschichte

München - Carlo Ancelotti (66) gilt als einer der besten Fußball-Trainer der Welt. Auf seine Zeit beim FC Bayern blickt der Italiener mit Groll zurück.

Zwischen Juli 2016 und September 2017 trainierte Carlo Ancelotti (66) den FC Bayern.
Zwischen Juli 2016 und September 2017 trainierte Carlo Ancelotti (66) den FC Bayern.  © Manu Fernandez/AP/dpa

Nach nur 15 Monaten setzten die Bayern-Bosse Ancelotti wieder vor die Tür - einen Tag nach einer 0:3-Niederlage in der Champions-League-Gruppenphase bei Paris Saint-Germain.

"Es war die rücksichtsloseste Entlassung meiner gesamten Karriere", schreibt der 66-Jährige in seiner Biografie "Der Traum: Wie man die Champions League gewinnt", die am 1. Oktober erscheint und aus der "Bild" vorab Auszüge veröffentlichte.

"Nach meinem Abgang erreichten sie in der Champions League das Halbfinale und scheiterten dort an - raten Sie mal! - Real Madrid."

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Doch der Star-Trainer gesteht auch Fehler ein. In Paris hatte er damals auf das Flügel-Duo Robben und Ribery verzichtet. "Es war ein Fehler. Die Balance stimmte nicht und so konnten sie uns mit ihrem Konterspiel aufmischen", so Ancelotti.

In der Vorsaison hatte er mit dem FC Bayern mit 15 Punkten Vorsprung auf Platz 2 den Meistertitel in der Bundesliga geholt. "Allerdings galt dies bei den Bayern nicht als Erfolg. Es war das Mindeste, was erwartet wurde", schreibt Ancelotti.

FC Bayern München: Carlo Ancelotti erinnert sich an "Liste mit fünf Punkten"

Ancelotti mit den damaligen Bayern-Bossen Karl-Heinz Rummenigge (69, l.) und Uli Hoeneß (73, M.). (Archivfoto)
Ancelotti mit den damaligen Bayern-Bossen Karl-Heinz Rummenigge (69, l.) und Uli Hoeneß (73, M.). (Archivfoto)  © Foto von ALEXANDRA BEIER / POOL / AFP

Der ehemalige Mittelfeldspieler erinnert sich in seinem Buch auch an eine kuriose Kabinen-Story.

"Einmal baten mich die Bosse, bei den Spielern für mehr Disziplin zu sorgen, und drückten mir eine Liste mit fünf Punkten in die Hand, die ich den Spielern vorlesen sollte."

Er sei jedoch der Ansicht gewesen, dass man es mit einer "hochkarätigen Profitruppe" zu tun habe und nicht mit einer "Jugendmannschaft".

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"Also stellte ich mich in der Umkleidekabine vor die Mannschaft, zog das Blatt Papier aus der Tasche und sagte: 'Ich habe Order vom Vorstand, euch diese Liste hier vorzulesen.' Das war meine Art, mich von dieser Aufgabe zu distanzieren."

Titelfoto: Manu Fernandez/AP/dpa

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