"Wir waren alle wütend": Eklat nach Kimmich-Jubel! So reagieren Spieler und Trainer

Freiburg/München - Sport steckt - im Idealfall - voller Emotionen. Doch nicht jede Gefühlsexplosion wird akzeptiert. Auch nicht in der Bundesliga. Nationalspieler Joshua Kimmich (28) vom FC Bayern München sorgte nun für einen Jubel-Eklat.

Jubel zur falschen Tribüne: Bayern-Star Joshua Kimmich (28, 3.v.r.) sorgte nach dem Spiel für einen Eklat auf dem Feld - und kassierte die Gelbe Karte.
Jubel zur falschen Tribüne: Bayern-Star Joshua Kimmich (28, 3.v.r.) sorgte nach dem Spiel für einen Eklat auf dem Feld - und kassierte die Gelbe Karte.  © Tom Weller/dpa

Das Spiel war vorbei, die Bayern haben das Pokal-Aus gegen den SC Freiburg wenige Tage zuvor mit einem 1:0-Bundesligasieg verarbeiten können. Ein, sicherlich für das Ego, wichtiger Sieg gegen - richtig - den SC Freiburg.

Allerdings leistete sich Kimmich aus Sicht vieler Fans und Spieler beim SC Freiburg eben nach dieser Begegnung einen Fauxpas: Er jubelte nicht nur vor den eigenen Anhängern, auch vor den Fans der Hausherren. Ein No-Go.

Schiedsrichter Daniel Siebert (38) hatte Mühe, die Situation in den Griff zu bekommen. Rudelbildung, Beschimpfungen, wütende Reaktionen auf dem Platz.

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Für Kimmich und Freiburgs Lucas Höler (28) gab es im Handgemenge noch Gelb. Kimmich tat das Beste, was man vermutlich hätte machen können: Er ging direkt in die Kabine, raus aus dem Geschehen, während auf dem Platz noch diskutiert wurde.

"Er soll sich über die drei Punkte freuen und nicht die gegnerischen Fans provozieren", zeigte Freiburgs Mittelfeldspieler Nicolas Höfler (33) wenig Verständnis für das Handeln des Bayern-Stars.

Film über Pokal-Sieg soll Kimmich provoziert haben

Während der Rudelbildung auf dem Platz ließ sich Joshua Kimmich (r., weißes Trikot) in die Kabine bringen.
Während der Rudelbildung auf dem Platz ließ sich Joshua Kimmich (r., weißes Trikot) in die Kabine bringen.  © Tom Weller/dpa

"Er hat vor unseren Fans gejubelt und sie ein bisschen provoziert. Aber ich weiß nicht, warum und weshalb er das gemacht hat. Am Ende sind das eben Emotionen", gab sich SC-Innenverteidiger und Kimmichs Nationalmannschafts-Kollege Matthias Ginter (29) eher diplomatisch.

Auch dessen Trainer, Christian Streich (57), wollte die Szene nicht überbewerten: "Das hat wohl was damit zu tun gehabt, dass wir am Dienstag Bayern geschlagen haben", so Freiburgs Coach im Interview bei Sky. "Da war der Druck vielleicht so groß, dass er das gemacht hat."

"Emotionen sind ein Teil dieses Spiels", erklärte Torhüter Yann Sommer (34). "Der Gegner hat uns das Leben schwer gemacht. Da kommen am Ende Emotionen hoch, wenn man das Spiel knapp gewinnt."

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Kimmich selbst zeigte sich einsichtig und konnte die Reaktionen nachvollziehen, lieferte aber auch den vermeintlichen Auslöser für seinen Jubel vor der falschen Tribüne mit, wie Sport1 berichtete. "Beim Aufwärmen wurde ein 10-minütiger Film zum Pokalspiel gezeigt. Das hat mich provoziert. Mein Jubel am Ende war eine Reaktion darauf. Ich kann jeden verstehen, der das als unsportlich bezeichnet. Das macht man nicht. Am Ende sind es halt Emotionen."

"Natürlich kriegen wir den Pokalsieg durch den Sieg heute nicht zurück, aber wir waren alle wütend über das Aus. So etwas kann dann passieren, das Spiel war super knapp", versuchte Bayern-Trainer Thomas Tuchel (49) die Parteien schließlich zu versöhnen.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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