Matthäus kritisiert Bayern-Bosse: "Glauben Sie, dass die die Spieler erreichen?"

München - Lothar Matthäus (62) hat die Führungsriege und die Transferpolitik der letzten Jahre beim FC Bayern scharf kritisiert!

Lothar Matthäus (62) wünscht sich mit Fußball-Kompetenz in der Bayern-Führungsriege.
Lothar Matthäus (62) wünscht sich mit Fußball-Kompetenz in der Bayern-Führungsriege.  © Robert Michael/dpa

"Es sind reine Fußballfans", sagte der Rekordnationalspieler im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". "Beim Vorstand kommen Jan-Christian Dreesen, Michael Diederich, Andreas Jung aus dem Finanzsektor, Präsident Herbert Hainer aus der Wirtschaft."

Matthäus ist der Ansicht, dass dem Münchner Starensemble deshalb der Respekt gegenüber den Bossen fehlt: "Wenn einer aus dieser Riege aufsteht und eine Rede hält: Glauben Sie, dass der die Spieler erreicht? Wer steht dann da auf?"

Der ehemalige Bayern-Spieler erinnerte sich an Ansprachen von Franz Beckenbauer (†78) nach Niederlagen: "Da bist du selbst als Nationalspieler strammgestanden."

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Das sei die Kraft des Deutschen Rekordmeisters. "Jetzt soll alles fein und nett sein – aber Bayern München ist nicht fein und nett, sondern da poltert es auch mal, da wird es auch mal laut, das gehört dazu", so Matthäus.

FC Bayern: Matthäus kritisiert Münchner Transferpolitik

Matthäus ist der Meinung, dass man bei Verpflichtungen die Mentalität der Spieler vernachlässigt habe.
Matthäus ist der Meinung, dass man bei Verpflichtungen die Mentalität der Spieler vernachlässigt habe.  © Sven Hoppe/dpa

Der gebürtige Franke kritisierte auch die Transferpolitik der letzten Jahre in München. Es seien Spieler geholt worden, die in ihren vorherigen Klubs funktioniert hätten, aber teilweise wären das trotzdem nur Ergänzungsspieler gewesen.

"Wenn ich mir alleine die Einkaufspolitik der letzten Jahre ansehe: Wie viel Geld ausgegeben wurde! In der Innenverteidigung kamen Hernández, Pavard, Kim, Upamecano und de Ligt – die haben zusammen ja fast 300 Millionen gekostet und keiner hat gezeigt, dass er die Abwehr zusammenhalten kann."

Auch auf der Rechtsverteidigerposition habe man mit Mazraoui, Boey und Sarr nicht die Weltklasse, die man beim FC Bayern brauche.

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Zudem habe man zu wenig darauf geachtet, dass die Verpflichtungen die richtige Mentalität hätten.

"Dazu kommt: Die etablierten Führungsspieler wie Kimmich, Goretzka, Neuer und Müller hatten zuletzt allesamt Probleme", meinte Matthäus.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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