Harsche Kritik nach Bayern-Zittersieg: "Da werde ich sauer"

Stuttgart/München - Die späte Zitterpartie in Stuttgart und die Rückkehr an die Bundesliga-Tabellenspitze hakten die Bayern ziemlich schnell ab. Ohne Glanz hatten sich die Münchner am Samstag mit einem 2:1 (1:0) beim abstiegsbedrohten VfB für den Europapokal-Hit gegen Paris Saint-Germain eingestimmt, der Jubel fiel danach eher geschäftsmäßig aus.

Münchens Eric Maxim Choupo-Moting (33, l.) jubelt mit seinem Teamkollegen Leon Goretzka (28) über das Tor zum 2:0.
Münchens Eric Maxim Choupo-Moting (33, l.) jubelt mit seinem Teamkollegen Leon Goretzka (28) über das Tor zum 2:0.  © Marijan Murat/dpa

Nationalspieler Leon Goretzka (28) hat Auftritt seines Teams in der Schlussphase kritisiert. "Wir haben nach dem 2:0 von der ganzen Idee her, die wir hatten, einiges falsch gemacht", sagte der Münchner Mittelfeldspieler nach der Partie am Samstagabend.

Die Bayern hatten nach gut einer Stunde schon wie der sichere Sieger ausgesehen, nach dem Stuttgarter Anschlusstor in der 88. Minute aber noch mal gehörig zittern müssen.

"Da haben wir schon den Anspruch, so ein Spiel dann zu kontrollieren", sagte Goretzka. "Wir haben meiner Meinung nach gegen einen Gegner gespielt, der nach dem 2:0 selbst nicht mehr dran geglaubt hat. Dementsprechend müssen wir auftreten, das ist uns speziell in den letzten 15 Minuten nicht gelungen. Dann kann's am Ende sogar noch 2:2 ausgehen." Das dürfe nicht passieren.

FC Bayern verliert bei Tuchel-Abschied! Dreifacher Kramaric lässt TSG jubeln
FC Bayern München FC Bayern verliert bei Tuchel-Abschied! Dreifacher Kramaric lässt TSG jubeln

Allzu viele Schlüsse für den Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain am Mittwoch ließen sich aber nicht ziehen, sagte der 28-Jährige. Gegen PSG erwarte er ein "ganz anderes Spiel" als gegen den vom Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bedrohten VfB, erklärte Goretzka.

Die Bayern nehmen einen 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel mit ins zweite Achtelfinal-Duell mit den Franzosen.

Matthäus kritisiert Gnabry und Sané: "Nicht angeboten"

Münchens Leroy Sané (27, r.) und Serge Gnabry (27, l) haben sich laut Lothar Matthäus nicht mit Ruhm bekleckert.
Münchens Leroy Sané (27, r.) und Serge Gnabry (27, l) haben sich laut Lothar Matthäus nicht mit Ruhm bekleckert.  © Sven Hoppe/dpa

Die Nationalspieler Serge Gnabry und Leroy Sané haben sich nach Ansicht von TV-Experte Lothar Matthäus (61) mit ihrem Kurz-Auftritt beim Bayern-Sieg in Stuttgart keinen Gefallen getan.

"So braucht Nagelsmann gar nicht nachdenken, am Mittwoch neue Spieler einzusetzen. Die haben sich nicht angeboten", sagte Matthäus bei Sky mit Blick auf die Einsatzchancen der beiden Münchner Profis im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain.

Der deutsche Rekord-Nationalspieler sagte, Gnabry (27) und Sané (27) müssten "nachdenken".

FC Bayern: Eberl schließt italienische Trainer aus! Hat er tatsächlich den Besten an der Angel?
FC Bayern München FC Bayern: Eberl schließt italienische Trainer aus! Hat er tatsächlich den Besten an der Angel?

Das Duo war am Samstag in der 63. Minute gemeinsam mit Sadio Mané (30) eingewechselt worden.

"Ganz klar, dass ich nicht den Eindruck gehabt habe, dass Sané oder Gnabry, die ja jetzt schon bisschen angezählt worden sind auch in der Öffentlichkeit, hier dem Trainer unbedingt gezeigt haben in den 30 Minuten, wo sie auf dem Platz waren, dass sie in die Mannschaft wollen".

"Und das verstehe ich nicht", erklärte Matthäus seine Kritik.

TV-Experte Lothar Matthäus (61) ist von der Einstellung mancher Bayern-Spieler enttäuscht.
TV-Experte Lothar Matthäus (61) ist von der Einstellung mancher Bayern-Spieler enttäuscht.  © Sven Hoppe/dpa

Der 61-Jährige, der selbst Nachwuchstrainer ist, ätzte: "Wenn die Spieler nicht die Leistung abrufen, die sie imstande sind abzurufen, dann werde ich schon bei der E-Jugend sauer." Es sei der Job von Fußballprofis, während ihrer Einsätze Hundert Prozent zu geben. "Das Gefühl hatte ich nicht", sagte Matthäus.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (35) ließ durchblicken, dass er nach den Eindrücken von Stuttgart am Mittwoch im Europapokal-Hit gegen PSG nur wenig an der Startelf ändern werde.

"Große Teile" des Startpersonals beim Gastspiel beim VfB würden auch gegen Paris wieder beginnen, sagte Nagelsmann.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa (2)

Mehr zum Thema FC Bayern München: