Pro-Palästina-Video von Bayern-Star Mazraoui: Zentralrat der Juden übt Kritik

München - Der Post des Marokkaners Noussair Mazraoui (25) sorgt weiterhin für erheblichen Wirbel. Nun äußerte sich der Zentralrat der Juden zu dem Fall. Gut kam dabei der FC Bayern München weg.

Abwehrspieler Noussair Mazraoui (25) vom FC Bayern München hat mit einem geteilten Videoclip für Aufsehen gesorgt.
Abwehrspieler Noussair Mazraoui (25) vom FC Bayern München hat mit einem geteilten Videoclip für Aufsehen gesorgt.  © Tom Weller/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Der Zentralrat der Juden hält die Klarstellung von Mazraoui zu dessen umstrittenem Pro-Palästina-Beitrag für unzureichend, hat den Rekordmeister für dessen Vorgehen in dem Fall jedoch gelobt.

"Der Post des Spielers Noussair Mazraoui ist eine unsägliche Entgleisung", schrieb der Verband in einer entsprechenden Stellungnahme bezüglich dessen Postings für die "Augsburger Allgemeine".

Man habe zur Kenntnis genommen, dass sich der marokkanische Nationalspieler in Diensten des Münchner Vereins anschließend von jeglichen Terrororganisationen distanziert habe. "Leider lässt Mazraoui weiterhin die klare Verurteilung der Hamas-Barbarei vermissen", so der Zentralrat.

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Der 25-Jährige hatte ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird.

FC Bayern München kündigt Gespräch mit Noussair Mazraoui an

Noussair Mazraoui wird nach seiner Rückkehr von der marokkanischen Nationalmannschaft an die Säbener Straße zum Gespräch gebeten.
Noussair Mazraoui wird nach seiner Rückkehr von der marokkanischen Nationalmannschaft an die Säbener Straße zum Gespräch gebeten.  © Sven Hoppe/dpa

Der Profi teilte einen kurzen Clip, in dem eine Stimme im Stil eines Gebets sagt: "Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen."

Nachdem der Post für Aufsehen gesorgt hatte, äußerte er sich erneut. In einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, hieß es in englischer Sprache: "Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde."

Der Rekordmeister hatte angekündigt, mit Mazraoui nach dessen Rückkehr ein Gespräch zu führen.

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"Der FC Bayern hat mit Noussair Mazraoui nach seinen Instagram-Posts am Sonntag umgehend Kontakt aufgenommen. Der Spieler befindet sich derzeit mit der Nationalmannschaft von Marokko in Afrika. Nach seiner Rückkehr ist ein ausführliches persönliches Gespräch mit der Klubführung in München vorgesehen", teilte der Verein gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zur Planung mit.

Der Zentralrat der Juden hält diese Vorgehensweise der Verantwortlichen bislang für vollkommen korrekt. "Das Vorgehen des FC Bayern München als Verein halten wir bislang für angemessen", hieß es in der Erklärung hierzu.

Titelfoto: Tom Weller/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

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