Kane-Doppelpack fast zu wenig! FC Bayern muss gegen Heidenheim plötzlich zittern

München - Pflichtaufgabe erfüllt und Druck auf Bayer 04 Leverkusen aufgebaut! Der FC Bayern München hat den 1. FC Heidenheim am 11. Spieltag der Bundesliga mit 4:2 (2:0) bezwungen, zwischenzeitlich aber plötzlich zittern müssen.

Harry Kane (r.) trifft im Dress des FC Bayern München praktisch nach Belieben - in der Bundesliga gegen den 1. FC Heidenheim erneut doppelt.
Harry Kane (r.) trifft im Dress des FC Bayern München praktisch nach Belieben - in der Bundesliga gegen den 1. FC Heidenheim erneut doppelt.  © Sven Hoppe/dpa

Eigentlich sah in der mit 75.000 Fans einmal mehr ausverkauften Allianz Arena bis zur 67. Minute alles nach einem ungefährdeten Erfolg des haushohen Favoriten aus München aus. Harry Kane hatte es doppelt klingeln lassen, der Rekordmeister Gegner und Spiel erwartungsgemäß eigentlich im Griff.

Binnen dreier Zeigerumdrehungen erinnerte das Duell zwischen David und Goliath dann jedoch an das denkwürdige und zuvor einzige Kräftemessen beider Mannschaften, als die Heidenheimer 2019 im Viertelfinale des DFB-Pokals an der Sensation gekratzt, letztlich aber mit 4:5 (!) verloren hatten.

Das Duo Tim Kleindienst (67.) und Jan-Niklas Beste (70.) konnte mit zwei Treffern aus dem Nichts die Partie ausgleichen und die rund 8000 mitgereisten Anhänger der Truppe von Frank Schmidt auf der Tribüne so zum Ausrasten bringen. Die Freude der Gäste sollte danach allerdings nur kurz anhalten.

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Raphael Guerreiro lieferte nur zwei Minuten nach dem Ausgleich der Heidenheimer postwendend die passende Antwort aus Sicht der Bayern, Eric Maxim Choupo-Moting machte in der Schlussphase mit seinem 4:2 den Deckel auf die Partie (85.).

Vorausgegangen waren der Wackelphase der Münchner mehrere Wechsel von Tuchel, wobei besonders die Hereinnahme von Guerreiro für Dayot Upamecano die Defensive massiv veränderte und somit die Gegentreffer dementsprechend begünstigte. Konrad Laimer war aus dem Mittelfeld nach rechts hinten gerückt, Noussair Mazraoui an die Seite von Min-Jae Kim, der vor dem Gegentor zum Ausgleich zu allem Überfluss auch noch einen verheerenden Pass gespielt hatte, in die Innenverteidigung.

Vor allem der Südkoreaner dürfte sich bei seinen Kollegen bedanken, dass das Ergebnis am Ende doch noch stimmte.

Harry Kane im Trikot des FC Bayern München einfach nicht zu stoppen - auch nicht vom 1. FC Heidenheim

Wenn Harry Kane (l.) seine Form beim FC Bayern München aufrechterhalten kann, dürften zahlreiche Rekorde bald dem Engländer gehören.
Wenn Harry Kane (l.) seine Form beim FC Bayern München aufrechterhalten kann, dürften zahlreiche Rekorde bald dem Engländer gehören.  © Sven Hoppe/dpa

Schon vor dem Anpfiff hatte Coach Thomas Tuchel aufgrund von Verletzungen, der Sperre von Joshua Kimmich und dem extrem dünnen Kader gegen den Außenseiter zunächst ein Rätsel lösen müssen. Das Resultat gab es mit Blick auf die erste Elf zu sehen.

Aleksandar Pavlović, der erst kürzlich seinen ersten Profivertrag unterzeichnet hat, feierte an der Seite von Laimer im Mittelfeld sein Debüt von Beginn an. Darüber hinaus musste Bouna Sarr auf der für ihn ungewohnten linken Abwehrseite auflaufen und Upamecano erhielt doch keine Verschnaufpause.

Ein Problem für die Münchner? Nicht wenn man im Gegenzug auf eine bärenstarke Offensivabteilung zurückgreifen kann - und dabei vor allem auf Kane!

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Der Ausnahmestürmer von der Insel ließ es in der Anfangsviertelstunde erstmals Mal klingeln (1:0, 14. Minute) und stellte mit seinem bis dato schon 16 Treffer im Oberhaus den Startrekord des früheren Bayern-Stars Robert Lewandowski ein. Genug hatte er damit aber nicht. In der 44. Minute war es nach einem Eckball von Leroy Sané wieder Kane-Zeit, als der Engländer viel zu freistehend zum zwischenzeitlichen 2:0 einköpfte.

Durch den Dreier krallen sich die Roten mit nunmehr 29 Punkten nach elf absolvierten Partien (neun Siege, zwei Remis, keine Niederlage) zumindest für eine Nacht die Tabellenführung. Leverkusen (28 Zähler) hat ein Spiel weniger, kann am morgigen Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) somit wieder vorbeiziehen. Aber nur, wenn die Werkself gegen den 1. FC Union Berlin gewinnt.

Der FC Bayern trifft nach der zunächst anstehenden Länderspielpause auswärts in einem Flutlichtspiel auf den 1. FC Köln (Freitag, 24. November, 20.30 Uhr). Die Heidenheimer empfangen einen Tag später den VfL Bochum (15.30 Uhr).

Jan-Niklas Beste (l.) und seine Teamkollegen vom 1. FC Heidenheim wehrten sich gegen den FC Bayern München nach Kräften.
Jan-Niklas Beste (l.) und seine Teamkollegen vom 1. FC Heidenheim wehrten sich gegen den FC Bayern München nach Kräften.  © Sven Hoppe/dpa

Statistik zum Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern München und 1. FC Heidenheim am 11. Spieltag

FC Bayern München - 1. FC Heidenheim 4:2 (2:0)

Aufstellungen

FC Bayern München: Neuer - Mazraoui, Upamecano (61. Guerreiro), Kim, Sarr - Laimer, Pavlovic (75. Davies), Sané, Müller (61. Tel), Gnabry (61. Choupo-Moting) - Kane

1. FC Heidenheim: Müller - Traoré, Mainka, Gimber (83. Schimmer), Föhrenbach - Maloney (61. Sessa), Theuerkauf (61. Beck), Dinkci (83. Pick), Schöppner, Beste (90. Thomalla) - Kleindienst

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Kane (14. Minute), 2:0 Kane (44.), 2:1 Kleindienst (67.), 2:2 Beste (70.), 3:2 Guerreiro (72.), 4:2 Choupo-Moting (85.)

Gelbe Karten: Mazraoui (3)

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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