München - Der FC Bayern musste seine erste Niederlage in dieser Saison hinnehmen - und verlor 3:1 gegen Arsenal. Schuld daran war für Michael Ballack (49) der Torwart - er kritisierte ihn scharf.
Denn Manuel Neuer (39) unterliefen beim Champions-League-Spiel in London zwei Fehler - vor dem dritten Gegentreffer verließ der 39-Jährige sein Tor und überließ Gegenspieler Gabriel Martinelli (24) die freie Bahn.
DAZN-Experte Ballack verurteilte diesen Patzer von Neuer im ZDF: "Manuel trifft da eine falsche Entscheidung. Wenn er auf den Ball geht, muss er ihn haben, das weiß er selber. Er hat sich entschieden, das Risiko zu gehen – und wird bestraft."
Neuer sei zwar ein Torwart, "der mitspielt", doch in diesem Fall sei das "nach hinten losgegangen". Bayern-Trainer Vincent Kompany (39) hingegen steht auf der Seite seines Spitzen-Spielers. ""Fehler? Welcher Fehler?", so der Belgier, nachdem er am Freitag auf Neuers missglückte Aktion angesprochen wurde.
Er bewertete die Situation weniger kritisch als Ex-Bayern-Kapitän Ballack: "Ich habe da eine andere Meinung zu. Was sollst du machen als Torwart? Entweder warten, bis er im Eins-gegen-Eins auf dich zuläuft? Oder willst du den Raum verteidigen und versuchen, deinen Kollegen zu helfen, der gegen einen schnellen Spieler spielt."
Für Kompany bleibt Neuer "ein überragender Torwart", trotz Patzer. "Klar, man kann Fehler machen und er wird auch Fehler machen in Zukunft. Er hat schon Fehler gemacht in seinem Leben."
Manuel Neuer wusste, dass es zu einer "Eins-zu-Eins-Situation" kommen würde
Der Torwart selbst rechtfertigte seine große Risikobereitschaft gegenüber "Sky Sport": "Wenn du zurückliegst, ist es einfach so, dass du etwas mehr Risiko gehen musst und in der Situation ist erst mal der Pass gut, weil er nicht so richtig in die Tiefe kommt und ich habe schon gesehen, dass Martinelli gegen Jo (Joshua Kimmich, Anm. d. Red.) läuft und auch ein wenig schneller ist als Jo."
Ihm war von vornherein klar, dass es zu einer "Eins-zu-Eins-Situation und einer Großchance" kommen würde. "Ich habe es versucht, vorher zu beseitigen und er nimmt ihn gut mit zur Seite. Der Touch war einfach entscheidend und dann komme ich nicht mehr hin, wobei ich wusste, dass ich großes Risiko gegangen bin."