Müller sieht beim FC Bayern beste Triple-Vorzeichen, Matthäus nach DFB-Entscheidung überrascht

Doha (Katar) - Thomas Müller (33) hält die nächste "geschichtsträchtige" Saison mit dem FC Bayern München für möglich. Im zweiten Jahr unter Trainer Julian Nagelsmann (35) laufe vieles besser - und doch gibt es rasch zwei Knack-Spiele.

Thomas Müller (33, r.) ist nach all den Jahren längst klar, was beim FC Bayern München am Ende einer Saison zählt: nur Titel!
Thomas Müller (33, r.) ist nach all den Jahren längst klar, was beim FC Bayern München am Ende einer Saison zählt: nur Titel!  © Sven Hoppe/dpa

Der Ur-Bayer sieht beste Voraussetzungen für eine deutlich bessere Rückrunde als in der vergangenen Saison, in der sich die Münchner mit der zehnten Meisterschaft nacheinander begnügen mussten.

Der Vize-Kapitän weiß jedoch auch, dass sich die Saisonbewertung bei Deutschlands Top-Klub am Ende der aktuellen Spielzeit in erster Linie über das Abschneiden auf der internationale Ebene definiert.

"Die Vorzeichen stehen sehr, sehr gut für die Rückrunde. In der Gesamtschau werden aber die Spiele gegen Paris Saint-Germain und das Weiterkommen in der Champions League für uns elementar sein, wie geschichtsträchtig die Saison werden kann", sagte Müller im Trainingslager.

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Der Rekordchampion hat zur Halbzeit der Saison noch alle Möglichkeiten auf das dritte Triple der langen Vereinsgeschichte neben 2013 und 2020.

Die Bayern führen die Bundesliga an, stehen im Achtelfinale der Königsklasse und des DFB-Pokals.

Das Hinspiel gegen PSG mit Lionel Messi (35) und Kylian Mbappé (24) steigt am 14. Februar im Pariser Prinzenpark-Stadion. Im Vorjahr schieden die Bayern in Europa völlig überraschend im Viertelfinale gegen den FC Villarreal aus.

Thomas Müller sieht FC Bayern München auf gutem Kurs - es muss jedoch noch nachgeschärft werden

Thomas Müller (33) peilt im zweiten Jahr unter Trainer Julian Nagelsmann (35) mit dem FC Bayern München einmal mehr das Triple an.
Thomas Müller (33) peilt im zweiten Jahr unter Trainer Julian Nagelsmann (35) mit dem FC Bayern München einmal mehr das Triple an.  © Peter Kneffel/dpa

Müller hält seine Bayern im zweiten Jahr unter Trainer Nagelsmann allerdings für deutlich stärker.

Vor der langen WM-Pause gelang eine eindrucksvolle Serie von zehn Pflichtspielsiegen. "Für den Verein und die Mannschaft war es eine Superphase. Wir haben alles gewonnen und tollen Fußball gespielt", sagte der zu dieser Zeit überwiegend verletzt fehlende Angreifer.

"Es ist absolut eine Entwicklung erkennbar. Und das stimmt mich mehr als positiv, dass wir eine gute und vor allem viel bessere Rückrunde spielen als letztes Jahr", sagte der 33 Jahre alte Müller.

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Nagelsmann sei das zweite Jahr da und kenne die Mannschaft mittlerweile viel besser. "Und wir kennen den Trainer besser. Wir wissen deutlich mehr, was er inhaltlich von uns will. Wir können es auch schon sehr viel besser umsetzen."

Man habe entsprechende Anpassungen vorgenommen, die sehr gut funktioniert hätten: "Alle sind auf dem richtigen Pfad."

Trotzdem gebe es "immer noch Dinge nachzuschärfen", was auch aktuell im Trainingslager in Doha passiere. Die Bayern setzen die Saison am 20. Januar (Freitagabend, 20.30 Uhr) beim Dritten der Bundesliga, RB Leipzig, fort.

Lothar Matthäus von Nationalmannschafts-Entscheidung von Thomas Müller überrascht

Lothar Matthäus (61) ist von der Entscheidung von Thomas Müller (33) durchaus überrascht - traut dem Star des FC Bayern aber einiges zu.
Lothar Matthäus (61) ist von der Entscheidung von Thomas Müller (33) durchaus überrascht - traut dem Star des FC Bayern aber einiges zu.  © Christian Charisius/dpa

Müller will derweil auch in der Nationalmannschaft weitermachen - trotz des bitteren Debakels bei der WM. Es ist eine Entscheidung, die Legende Lothar Matthäus (61) verblüfft. Der Rekordnationalspieler traut dem 33-Jährigen allerdings noch einiges zu.

So rechnet Matthäus damit, dass Müller auch künftig in der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle spielen wird. "Wenn Thomas zur Verfügung steht, wird der Bundestrainer auf ihn bauen. Ich kenne Hansi (Flick, 57). Natürlich setzt er auf junge Spieler. Aber Thomas Müller genießt aufgrund seiner Erfolge, Erfahrung und Art und Weise nach wie vor großes Vertrauen", sagte Matthäus im Gespräch der Mediengruppe Münchner Merkur/tz.

Im März 2019 hatte der damalige Bundestrainer Joachim Löw (62) die DFB-Laufbahn Müllers im Dreierpack mit Mats Hummels (34) und Jérôme Boateng (34) zwischenzeitlich gestoppt. Doch nach einer knapp zwei Jahre andauernden Zwangspause holte er ihn zur EM 2021 wieder zurück ins Team.

Sein Nachfolger Flick baute ohne Kompromisse auf Müller - und das trotz mäßiger Leistungen auch in allen drei Spielen noch bei der WM in Katar Ende vergangenen Jahres, die für die Nationalmannschaft früh beendet war.

Thomas Müller hat in der Offensive der Nationalmannschaft große Konkurrenz

Setzt DFB-Coach Hansi Flick (57, r.) weiter auf Thomas Müller (33)?
Setzt DFB-Coach Hansi Flick (57, r.) weiter auf Thomas Müller (33)?  © Robert Michael/dpa

"So lange ich Profifußballer bin, werde ich immer zur Verfügung stehen in der Nationalmannschaft, wenn ich gebraucht werde", sagte Müller am Montag im Trainingslager des FC Bayern in Katar.

Und weiter: "Das Wann, das Ob und das Wie - das muss natürlich der Bundestrainer entscheiden."

Matthäus ist über die klare Ankündigung des Offensivspielers auch verblüfft. "Seine Entscheidung kommt für mich überraschend, weil ich gedacht habe, er fokussiert sich in den nächsten drei bis fünf Jahren nur auf den FC Bayern. Aber ich freue mich für Thomas, dass er nach wie vor den Ehrgeiz hat, auch noch für die Nationalmannschaft zu spielen", befand Matthäus, der in seiner Karriere selbst insgesamt 150 Mal für die DFB-Elf auflief.

"Wenn er sich das zutraut und seine Leistung bringt, dann bitte gerne. Ich hoffe, dass noch einige Spiele dazukommen. Die EM 2024 im eigenen Land ist natürlich auch noch eine Motivation für Thomas."

Müller hat in der Offensive aber große Konkurrenz.

"Er ist ein Führungsspieler. Die jungen Spieler schauen zu ihm auf, kommen auch mit Fragen auf ihn zu. Aber auf seiner Position gibt es bei der Nationalmannschaft viele andere Spieler", so Matthäus. "Der Konkurrenzkampf ist auf der hängenden Position hinter dem Neuner mit Jamal Musiala (19), Florian Wirtz (19) und Kai Havertz (23) sehr groß."

Titelfoto: Montage: Sven Hoppe/dpa, Christian Charisius/dpa

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