Berliner AK erlebt sein blaues Wunder: Carl Zeiss Jena demontiert Hauptstadt-Klub

Berlin/Jena - Fußball-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena hat sich am Freitagabend in der Staffel Nordost mit sage und schreibe 8:1 beim Berliner Athletik Klub durchgesetzt. Bereits zur Pause führte das Team aus Thüringen mit 4:1.

Mister "Kunstvoll": Jenas Lukas Lämmel (25) traf zum wiederholten Male auf besondere Art und Weise.
Mister "Kunstvoll": Jenas Lukas Lämmel (25) traf zum wiederholten Male auf besondere Art und Weise.  © Imago/Matthias Koch/Montage

"Ich freue mich. Das ist ein brutaler Auswärtssieg, den wir hier eingefahren haben", sagte FCC-Coach René Klingbeil nach dem Spiel gegenüber Ostsport.TV.

Allerdings räumte der 42-Jährige auch ein: "Das konnte man so jetzt nicht erwarten. Das ist ja immerhin eine Mannschaft, die in der Hinrunde sehr, sehr weit oben stand." Dennoch sei der Plan aufgegangen und man habe sich für "sehr, sehr harte Arbeit" belohnt. Dabei spielte Klingbeil insbesondere auf die ersten 20 Minuten an.

Zu diesem Zeitpunkt führten die in Blau gekleideten Kicker von den Kernbergen bereits mit 3:0. Jan Dahlke hatte den munteren Torreigen mit einem wuchtigen Kopfball nach Ecke in der 5. Minute eröffnet. In der 13. Minute war es dann Berlins Yamada, der die Kugel unglücklich ins eigene Netz bugsierte. Das dritte Tor besorgte schließlich erneut Dahlke per Kopf (15.).

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Nach dem Gegentreffer von Yajima (25.) zum 1:3 mag manch einer gedacht haben: "Okay, jetzt können wir das hier ein bisschen halten, im Idealfall noch was Zählbares draus machen." Aber nein! Nur acht Minuten später traf Pasqual Verkamp zum 1:4. Das war dann auch der Halbzeitstand.

In Durchgang zwei wurde es nicht besser für die Berliner. Kurz nach Wiederanpfiff verlor der 23-jährige Patrick Sussek die Nerven, nachdem er am Trikot gezogen wurde. Schiedsrichter Lars Albert zeigte dem bereits verwarnten Sussek Gelb-Rot.

Kunstvoll verwandelt

Das haben sich die Torfabrikanten des FCC verdient: Nach dem Abpfiff werden sie vom Anhang abgeklatscht.
Das haben sich die Torfabrikanten des FCC verdient: Nach dem Abpfiff werden sie vom Anhang abgeklatscht.  © Imago/Matthias Koch

Vorzeitig duschen gegangen wären am liebsten wohl auch die anderen zehn AK-Kicker, die da noch auf dem Rasen standen. Denn die Hauptstädter kassierten weitere Gegentore.

In die Torschützenliste trug sich auch Lukas Lämmel ein. Der 25-Jährige war erst im vergangenen Sommer vom Berliner AK an die Saale gewechselt. Schön anzusehen sein Treffer zum 1:5 (54.). Wenige Meter vor dem Strafraum zog er ab. Der Ball glitt kunstvoll über die Grasnarben des Poststadions und ditschte zwischendrin zweimal auf, ehe er schließlich im Netz einschlug.

Ästhetisch anspruchsvoll war dann auch Lämmels Treffer zum 1:6 (69.). Einen Freistoß zauberte er mit der Innenseite des rechten Fußes halbhoch in den Kasten von AK-Schlussmann Zwick, der einem fast schon leidtat.

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Am Ende durfte Jenas Schichtleiter René Klingbeil noch die von seinen Fließbandarbeitern produzierten Tore zum 1:7 (84.) und 1:8 (89.) beobachten - und der Wahnsinn im Poststadion war perfekt. Mit dem Kantersieg konnte der FCC den Abstand auf Tabellenführer Energie Cottbus und den Zweitplatzierten sowie Thüringen-Rivalen Rot-Weiß Erfurt vorerst verkürzen. Ob Jena im Meisterschaftskampf jetzt doch noch einmal eingreifen kann? Ein blaues Wunder?

Der andere Thüringer Vertreter ging am Freitag leer aus - Meuselwitz unterlag Lok Leipzig nach 1:0-Pausenführung vor heimischer Kulisse mit 1:3.

Titelfoto: Imago/Matthias Koch

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