Aue-Boss Leonhardt bewahrt trotz Fehlstart Ruhe: "Einfach weitermachen"

Aue - Der FC Erzgebirge Aue wartet seit sechs Spieltagen vergebens auf den ersten Sieg. Rechnet man das Aus im DFB-Pokal mit hinzu, ist Aue seit sieben Pflichtspielen sieglos.

Aue-Coach Timo Rost (44) hofft seit sechs Spieltagen vergebens auf einen Sieg.
Aue-Coach Timo Rost (44) hofft seit sechs Spieltagen vergebens auf einen Sieg.  © picture point/Sven Sonntag

In der Vergangenheit fing der Trainerstuhl dann im Lößnitztal an zu wackeln. Aleksey Shpilevski (34) erwischte es in der Vorsaison nach acht Sieglos-Partien. Wozu tendiert Klubchef Helge Leonhardt (63) diesmal: Nibelungentreue oder Schleudersitz?

Der sonst so wortgewaltige Aue-Boss brauchte etwas, um die Derby-Niederlage gegen Dynamo Dresden sacken zu lassen. "Wir müssen die Mannschaft weiter formen und zu ihr halten. Und auch zum Trainer. Einfach weitermachen", sagt Leonhardt in ruhigem Ton.

Er selbst hätte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde, in der 3. Liga anzukommen, differenziert zugleich aber: "Es wurden 18, 19 neue Leute geholt und trotzdem war gegen Dynamo ein Team zu sehen."

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Die Veilchen wurden im Sommer runderneuert. Das lag auch an den Fehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden - speziell in der Abstiegssaison.

Die Spielerfluktuation war immens. Leistungsträger wie Pascal Testroet (31), Florian Krüger (23) oder Steve Breitkreuz (30) wurden abgegeben, konnten aber nicht adäquat ersetzt werden.

Aue-Boss Leonhardt: "Wir dürfen jetzt nicht herumjammern, sondern sprechen der Mannschaft und unserem Trainer das Vertrauen aus"

FCE-Boss Helge Leonhardt (63) fordert Geduld, was die Entwicklung der Mannschaft betrifft.
FCE-Boss Helge Leonhardt (63) fordert Geduld, was die Entwicklung der Mannschaft betrifft.  © picture point/Sven Sonntag

Aue versuchte gegenzusteuern und verpflichtete getrieben vom Misserfolg nach, was dazu führte, dass ein Jann George (30) und Jannis Lang (20) zunächst weiter auf der Gehaltsliste standen, obwohl in der 3. Liga nicht mit ihnen geplant wurde.

Immerhin fand sich für George mit Bayreuth am Mittwoch ein Abnehmer. Lang wechselte am Deadline Day zu Viertligist BAK.

Leonhardt kennt das Geschäft aus dem Effeff. Irgendwann fehlen die Argumente und die Mechanismen greifen.

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Doch der 63-Jährige weiß auch, dass so manche Kurzschlusshandlung in der Vergangenheit eher das Gegenteil bewirkt hat und meint entsprechend: "Wir dürfen jetzt nicht herumjammern, sondern sprechen der Mannschaft und unserem Trainer das Vertrauen aus."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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