Aue-Coach Härtel vor 1860 in der Zwickmühle: Generalprobe oder Schonung für Lok?
Aue - "Im Moment ist es nicht so einfach, aber wir werden schon eine Mannschaft zusammenkriegen, die auf dem Platz steht." Vor welchem Spiel hat Jens Härtel (55) diesen Satz gesagt? Tatsächlich erlebt man auf den Pressekonferenzen des FC Erzgebirge gefühlt jedes zweite Mal ein Déjà-vu. Permanent verletzte und angeschlagene Spieler prägen die Rückrunde. Das wirft für Samstag bei 1860 München die entscheidende Frage auf: Schonung fürs Pokalfinale oder volles Ballett?

Zur Auflösung: Diesen Satz wählte Härtel am Donnerstag auf der PK vor dem letzten Punktspiel in München Giesing.
Aktuell fällt Boris Tashchy (31) mit Knieproblemen aus. Der einzig verbliebene Angreifer in Härtels Mannschaft wird nach Auskunft des Coaches wohl durch Sean Seitz (23) ersetzt, soll aber sieben Tage später im Sachsenpokal gegen Lok Leipzig wieder auf dem Platz stehen.
"Ja, ja, das unbedingt!", entgegnete Härtel auf TAG24-Nachfrage zu Tashchys Rückkehr-Prognose.
"Er hatte immer mal Probleme, brauchte eine Spritze. Und jetzt ist es wieder so weit und er benötigt eine Pause. Die Blickrichtung ist ganz klar, dass er beim Pokalendspiel dabei ist", gibt sich der Fußballlehrer zuversichtlich.
Die vielen Verletzten in der zweiten Halbserie führten dazu, dass einige Spieler keine Verschnaufpause erhielten.
Härtel will nicht jede Blessur auf ein allgemeines Überspieltsein schieben, zählt aber anhand der Beispiele Anthony Barylla (27), Erik Majetschak (25) oder Ali Loune (23) auf, dass einige über Gebühr körperlich beansprucht wurden und dann zwangsläufig Zipperlein mit sich herumtragen.
Härtel: "Wir müssen etwas basteln, um die Ecke denken"

"Klar, wenn immer dieselben spielen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich dann halt auch verletzten", so Härtel.
Und das führt zur Gretchenfrage: Auf der einen Seite fahren 1500 Schachter mit zur Grünwalder Straße, wo du dir aus Veilchen-Sicht keine Blöße geben willst. Andererseits geht's nur um die goldene Ananas, wohingegen nächste Woche gegen Lok, wo 2000 Aue-Fans am Start sein werden, der DFB-Pokal-Einzug auf dem Spiel steht.
Nimmt Lila-Weiß die Partie bei den Sechzigern als Generalprobe für Lok oder werden die wichtigsten Spieler angesichts der ohnehin angespannten Personallage geschont?
Härtel: "Wir müssen etwas basteln, um die Ecke denken, wie wir es angehen. Wir gehen davon aus, eine konurrenzfähige Mannschaft auf dem Platz zu haben. Die Jungs, die gefragt waren, haben, wenn wir Probleme hatten und es eng war, immer geliefert."
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg