Aue-Coach Rost gibt nicht auf: "Ich erreiche meine Spieler!"

Aue - Wie schnell doch die Zeit vergeht! Vor gut einem Vierteljahr wurde Timo Rost (44) beim FC Erzgebirge Aue als neuer Cheftrainer vorgestellt.

Timo Rost (44, l.) klatschte nach der Niederlage in Essen mit seinen Spielern ab.
Timo Rost (44, l.) klatschte nach der Niederlage in Essen mit seinen Spielern ab.  © imago/eibner

Der heute 44-Jährige sprühte vor Tatendrang und verbreitete mit seiner personell fast neu aufgestellten Mannschaft Aufbruchstimmung im Umfeld. Zu spüren war das unter anderem zur Mitgliederversammlung und in den Vorbereitungsspielen, aus denen heraus Aue ungeschlagen und mit einem Sieg in der Generalprobe in die 3. Liga startete.

Seither haben die Veilchen nichts mehr gewonnen, dafür viel Zuspruch verloren, wie die Reaktionen der Anhänger unter anderem in den sozialen Medien zeigen. Die Rost-Elf holte aus sieben Partien drei Zähler und schied in der ersten Runde des DFB-Pokals aus.

"Dass es so brutal lange dauern würde, den ersten Sieg einzufahren und in der Liga anzukommen, hätte ich nicht erwartet", zeigt sich Rost vom bisherigen Saisonverlauf geplättet.

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Selbiges trifft auf die schwankenden Leistungen zu. Gerade von den Führungsspielern hatte sich der FCE-Coach mehr versprochen. Dass sie hinter den Erwartungen zurückblieben, zeigen die Rotationen.

Aue-Boss Leonhardt: "Mannschaft sowie Trainer genießen mein Vertrauen"

FCE-Boss Helge Leonhardt (63, l.) hält an Trainer Timo Rost (44) fest.
FCE-Boss Helge Leonhardt (63, l.) hält an Trainer Timo Rost (44) fest.  © picture point/Sven Sonntag

Kapitän Dimitrij Nazarov (32) stand bei sechs möglichen Einsätzen - einmal fehlte er krankheitsbedingt - nur vier Mal in der Startelf.

Vize-Kapitän Ulrich Taffertshofer (30) sowie die Mannschaftsrats-Mitglieder Alexander Sorge (29) und Korbinian Burger (27) kommen jeweils auf fünf aus sieben, Steffen Nkansah (26) stand nur einmal nicht in der ersten Elf.

Einzig Torhüter Philipp Klewin (28) ist eine Konstante und zeigte bis auf Wiesbaden, wieso er Kult-Keeper Martin Männel (34) ebenbürtig ist.

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Die Leistungsschwankungen in der Führungsachse müssen schleunigst geglättet werden, denn das Derby gegen Zwickau steht bevor. Das hat noch keinen Endspielcharakter, wie Klubchef Helge Leonhardt (63) betont, könne aber einiges ausbügeln.

"Ich erwarte, dass alle die Ruhe bewahren und sauber weiterarbeiten. Mannschaft sowie Trainer genießen mein Vertrauen. Wir befinden uns in einem Umbruch und müssen diese Spielzeit als das begreifen, was sie ist: ein Übergangsjahr, in dem wir uns konsolidieren, um danach wieder neu anzugreifen", so der Aue-Boss.

Aue-Coach Rost: "Wir brauchen endlich dieses Erfolgserlebnis und sei es ein dreckiger Sieg"

Enttäuschung bei Aue nach der Niederlage in Essen.
Enttäuschung bei Aue nach der Niederlage in Essen.  © picture point/Sven Sonntag

Rost, der am Sonntag den kommenden Gegner Zwickau live im Stadion beobachtete, weiß dennoch, dass er liefern muss.

"Uns geht die Konsequenz in den Zweikämpfen ab. Aber genau das ist das A und O in dieser Liga. Wenn uns diese fünf bis zehn Prozent fehlen, können wir nicht gewinnen."

Dass die Zweikämpfe angenommen werden müssen, bläut er seinen Spielern nicht erst seit gestern ein. Deswegen kommt der Fußballlehrer nicht umhin, die Frage zu beantworten, ob er seine Mannschaft noch erreicht.

"Ich erreiche meine Spieler! Mir macht es auch unfassbar viel Spaß mit den Jungs und ihnen ist das auch anzumerken. Wir brauchen endlich dieses Erfolgserlebnis und sei es ein dreckiger Sieg, damit endlich der Knoten platzt", so Rost.

Titelfoto: imago/eibner

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