Aue fünfmal an einem Sonntagabend: Der DFB erklärt die vielen Gründe

Aue - Zwölf Spieltage sind in der 3. Liga taggenau angesetzt. Gleich fünfmal hat Aue den späten Sonntagabend-Termin um 19.30 Uhr erwischt.

Die Haupttribüne im Erzgebirgsstadion vor dem Saisonauftakt gegen Ingolstadt (1:0). 10.343 Fans kamen. An einem Nachmittag wären es vielleicht noch mehr geworden.
Die Haupttribüne im Erzgebirgsstadion vor dem Saisonauftakt gegen Ingolstadt (1:0). 10.343 Fans kamen. An einem Nachmittag wären es vielleicht noch mehr geworden.  © picture point/Sven Sonntag

Drei Partien fanden oder finden daheim statt. Das stößt vielen Veilchen-Fans sauer auf. Das Erzgebirge ist eine Pendlerregion, einige können so nicht ins Stadion. Dem Verein entgehen wichtige Einnahmen.

1:0 am 1. Spieltag gegen Ingolstadt, 1:1 in Essen. Es folgen die Partien in Dresden (24. September), eine Woche später daheim gegen Regensburg und am 22. Oktober gegen Ulm. Das ist schon eine wahre Flut. Wie kommt das? TAG24 hat beim DFB nachgefragt.

"Bei den Ansetzungen sind in erster Linie Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen, aber auch Reisewege der Fans", sagt Jochen Breideband von der Direktion Kommunikation, Nachhaltigkeit & Fans beim DFB: "Hier ist der Austausch mit der Zentralen Sportinformationsstelle Sporteinsätze (ZIS) für die Spielleitung der 3. Liga maßgeblich."

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Die Vorgaben der Sicherheitsbehörden seien für den DFB bei den Ansetzungen bindend. So würden unter anderem auch Parallelveranstaltungen an den Spielorten, Feiertage und Spieltermine internationaler Veranstaltungen in die Spielplanung einfließen. Und dann sind da noch die TV-Partner.

Sonntagabend in Essen - auf diesen knapp 1000 Kilometer langen Weg hin und zurück machten sich immerhin 250 FCE-Fans.
Sonntagabend in Essen - auf diesen knapp 1000 Kilometer langen Weg hin und zurück machten sich immerhin 250 FCE-Fans.  © IMAGO/K. Höft

Auch die Anfahrtswege werden bei der Anstoßzeit berücksichtigt

Jochen Breideband von der Direktion Kommunikation, Nachhaltigkeit & Fans beim DFB
Jochen Breideband von der Direktion Kommunikation, Nachhaltigkeit & Fans beim DFB  © IMAGO/Peter Hartenfelser

Konkret zu dieser Saison: Die Zahl der bindenden Sicherheitsvorgaben habe in den vergangenen Jahren zugenommen. Zudem kommt: Der Montag ist weggefallen, es gibt eine Alternative weniger für die Planer.

In sehr vielen Fällen habe sich an den ersten Spieltagen der laufenden Saison alleine daraus die Verteilung der Spiele auf Freitag, Samstag und Sonntag zwingend ergeben.

"Vor diesem Hintergrund ist es für den DFB auch schlicht unmöglich, die Summe der Spiele an einem Tag für einen Klub verbindlich zu begrenzen über eine Saison hinweg", so Breideband. Gut möglich also, dass Aue weitere Sonntagabendspiele bekommt.

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Bei der Verteilung auf die Anstoßzeiten des Tages sollen unter anderem die Anfahrtswege berücksichtigt werden. "In der Regel wird es nicht so sein, dass das Sonntagsspiel mit der größten Entfernung zwischen den beiden Klubs, um 19.30 Uhr angesetzt wird – aus Rücksicht auf die Fans", sagt der Mann vom Verband.

Hat beim Auer Spiel in Essen (492 km Entfernung) eher semi geklappt. "Auch hier können Sicherheitsvorgaben greifen, dass ein Spiel zu einem bestimmten Zeitslot anzusetzen ist", sagt Breideband dazu.

Als Beispiel: An jenem Wochenende haben Dortmund, Leverkusen, Düsseldorf und Duisburg daheim gespielt. Dazu kam das Zeltfestival Ruhr in Bochum. Blieb für Essen nur Sonntag um 19.30 Uhr.

Titelfoto: IMAGO/K. Höft

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