Aue-Keeper Männel vor 500. Veilchen-Spiel: Das sagen die Trainer über ihn

Aue - Seit Sommer 2008 steht er im Tor des FC Erzgebirge Aue. Am Sonntagabend gegen den SSV Ulm bestreitet Martin Männel (35) sein 500. Punktspiel für die Veilchen. Und weil über den 35-Jährigen alles irgendwann einmal gesagt wurde, reden jetzt einige seiner Trainer. 15 hatte er in all den Jahren, Pavel Dotchev (58) nun zum dritten Mal.

Zum dritten Mal ist Pavel Dotchev (58, l.) Trainer von Martin Männel (35). Zusammen stiegen sie 2016 in die 2. Bundesliga auf. Jetzt kämpfen sie wieder darum.
Zum dritten Mal ist Pavel Dotchev (58, l.) Trainer von Martin Männel (35). Zusammen stiegen sie 2016 in die 2. Bundesliga auf. Jetzt kämpfen sie wieder darum.  © imago/Kruczynski

Heiko Weber (58, bei seiner Verpflichtung am 27. Mai 2008): "Martin ist ein Riesentalent. Nicht von ungefähr steht er im Tor der U20. Ich bin mir sicher, dass er auch für uns eine feste und zuverlässige Größe wird."

Tommy Stipic (44): "In unserer gemeinsamen Zeit im Kampf um Klassenerhalt haben wir die wahren Stärken von Martin gesehen. Als Fußballer hatten wir in ihm einen Spieler mehr als der Gegner auf dem Platz. Als Mensch war er der Klebstoff zwischen unseren Reihen in nicht immer einfachen Zeiten. Und als Torwart hat er im finalen Spiel 2015 in Heidenheim sogar zum historischen 2:2 getroffen. Hätten wir damals die Liga gehalten, wäre ich bestimmt in der 1. Bundesliga gelandet und hätte ihn mitgenommen. Mehr gibt es über diese treue Seele und seine Qualität nicht zu sagen. Aue hat in Martin eine Person, von der man auf verschiedenen Ebenen und Weisen diesen Vereins-Mehrwert und Identifikation bekommt."

Rico Schmitt (55): "Martin Männel war, als er 2008 zu uns kam, ein für die damalige Zeit sehr moderner, mitspielender Torhüter, der eine herausragende Spielfähigkeit besitzt. Des Weiteren hat er sehr gute Reflexe und besitzt eine unwahrscheinliche Stärke im Eins gegen eins, was ihn mit seiner Intuition über die Jahre zu dem gemacht hat, was er ist, denn 500. Spiele für einen Verein, sprechen absolut für sich. Wir sind seinerzeit froh gewesen, dass es gelang, ihn trotz anderweitiger Offerten in Aue zu halten."

Aue plant mit zwölf Millionen Euro
FC Erzgebirge Aue Aue plant mit zwölf Millionen Euro

Pavel Dotchev (58): "Das ist ein Meilenstein und verdient höchsten Respekt. Trotz seines Alters (lacht), hat er diesen Spaß am Fußballspielen nicht verloren. Im Gegenteil! Ich kann mich an eine Szene im Training vor zwei, drei Wochen, vor einem wichtigen Spiel erinnern, als er lächelnd zu mir kam und sagte: 'Was will man mehr? Top Platz, Wetter top, Fußball ist das Beste, was uns passieren kann.'"

Dotchev weiter: "Ich kann das nur untermauern, Martin ist noch jung geblieben im Kopf, und topfit. Ich bin froh, dass er bei uns im Verein ist."

Tommy Stipic (44) über Martin Männel: "Als Mensch war er der Klebstoff zwischen unseren Reihen in nicht immer einfachen Zeiten."
Tommy Stipic (44) über Martin Männel: "Als Mensch war er der Klebstoff zwischen unseren Reihen in nicht immer einfachen Zeiten."  © picture point/Sven Sonntag
Rico Schmitt (55) lobt die Spielfähigkeit von Männel.
Rico Schmitt (55) lobt die Spielfähigkeit von Männel.  © Picture Point/Gabor Krieg
Heiko Weber (58, r.) holte den damals 20-jährigen Martin Männel aus Cottbus nach Aue. Der Keeper blieb.
Heiko Weber (58, r.) holte den damals 20-jährigen Martin Männel aus Cottbus nach Aue. Der Keeper blieb.  © imago/Picture Point

Trainer Marc Hensel: "Martin Männel ist seit über einem Jahrzehnt ein ganz wichtiger Ruhepol"

Sie kamen damals 2008 zusammen aus Cottbus: Martin Männel und Marc Hensel (37, r.). 2010 stiegen sie mit Aue auf, 2021 trainierte Hensel den FCE.
Sie kamen damals 2008 zusammen aus Cottbus: Martin Männel und Marc Hensel (37, r.). 2010 stiegen sie mit Aue auf, 2021 trainierte Hensel den FCE.  © picture point/Sven Sonntag

Daniel Meyer (44): "Martin ist einen im Profifußball sehr ungewöhnlichen Weg gegangen und steht mit seiner beispiellosen Vereinstreue für einen eher seltenen Wert in dem Geschäft. Er ist mit seinen herausragenden Leistungen das Gesicht des Vereines und der gesamten Region. Ich wünsche ihm und dem Klub, dass diese starke Verbindung auch nach dem Ende seiner Spielerkarriere fortbesteht."

Dirk Schuster (55): "Ich habe Martin als außergewöhnlichen Spieler und Menschen kennengelernt, der sich immer zu 100 Prozent im Dienste der Mannschaft gestellt hat. 500 Spiele für einen Verein - das ist eine unfassbare Zahl, herzlichen Glückwunsch dazu. Den Legendenstatus im Erzgebirge hat er sich mehr als verdient. Eine Szene, an die ich mich für immer erinnern werde, ist natürlich die 100. Minute im Spiel gegen Nürnberg, als er den Elfer gehalten und uns somit den 4:3-Sieg gerettet hat."

Marc Hensel (37): "Martin und mich verbindet über all die Jahre, angefangen seit unserer Zeit in Cottbus, eine sehr tiefe Freundschaft. Er ist ein toller Mensch, der eine sehr große Intelligenz auf und neben dem Platz besitzt."

Aue spielt Unentschieden in Dortmund: Aufstiegstraum ist geplatzt!
FC Erzgebirge Aue Aue spielt Unentschieden in Dortmund: Aufstiegstraum ist geplatzt!

Hensel weiter: "Zudem ist er seit über einem Jahrzehnt ein ganz wichtiger Ruhepol, der auch in schwierigsten Lagen die Verantwortung übernimmt, Sicherheit ausstrahlt und selbst in Stresssituationen den Überblick behält, sowie seine Qualitäten abruft."

Daniel Meyer (44) lobt die Vereinstreue von Martin Männel.
Daniel Meyer (44) lobt die Vereinstreue von Martin Männel.  © picture point/Sven Sonntag
Dirk Schuster (55) über Martin Männel: "Den Legendenstatus im Erzgebirge hat er sich mehr als verdient."
Dirk Schuster (55) über Martin Männel: "Den Legendenstatus im Erzgebirge hat er sich mehr als verdient."  © picture point/Sven Sonntag

Titelfoto: IMAGO/Kruczynski, Picture Point/Sven Sonntag

Mehr zum Thema FC Erzgebirge Aue: