Aue sucht Weg aus Ergebnisdelle: Collins laut Heidrich noch keine Option

Aue - Erzgebirge Aues Sportchef Matthias Heidrich (47) und Vorstand Robert Scholz (53) verfolgten die Pressekonferenz am Sonnabend wie gehabt auf den hintersten Plätzen im Presseraum und steckten danach noch die Köpfe zusammen, gingen einzelne Spielszenen durch. Wenige Minuten zuvor waren Heidrich und Cheftrainer Jens Härtel im intensiven Austausch in die Mixed Zone gekommen. Die Spieler waren da bereits alle durch und in die Kabine verschwunden.

Nach der 0:3 Pleite gegen Viktoria Köln können die Veilchen nur noch den Kopf hängen lassen.
Nach der 0:3 Pleite gegen Viktoria Köln können die Veilchen nur noch den Kopf hängen lassen.  © Picture Point / Gabor Krieg

Ja, im Lößnitztal haben sie Redebedarf, angesichts der Ergebnisdelle - keine sportliche, aber eine sich langsam einstellende Ergebniskrise.

Nur ein Sieg aus den ersten fünf Spielen ist für den eigenen Anspruch zu wenig, denn für vergebene Torchancen und, damit einhergehend, liegen gelassene Punkte gibt es in der Tabelle keine Sonderwertung.

Vielmehr droht sich, trotz Kaderumbruchs, ein Trend fortzusetzen. Von den 24 Punktspielen seit Härtels Amtsantritt im Januar 2025 wurden sieben gewonnen, vier Remis gespielt und 13 verloren. Das Torverhältnis beträgt 24:40 und der Punktschnitt 1,04. Auf eine Spielzeit hochgerechnet hält man mit so einer Ausbeute schwer die Klasse.

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Die vielen Gegentreffer in der Vorsaison waren im Vorfeld als ein Punkt herausgestellt worden, wo man sich verbessern müsse. Stand jetzt sprechen 3:9 Tore eine eindeutige Sprache, dass das (noch) nicht gelungen ist. Die Umstellung von Dreier- zurück auf Viererkette könnte diese Stabilisierung bringen.

Im Spiel mit Ball war das gegen die Viktoria in der ersten Halbzeit mit das Beste in der noch jungen Saison - auch wenn das nackte Ergebnis am Ende alles überstrahlt.

"Fragile Gebilde": Wer führt die Veilchen-Achse wirklich?

Sportchef Matthias Heidrich (47) fordert jetzt eine Trotzreaktion der Mannschaft.
Sportchef Matthias Heidrich (47) fordert jetzt eine Trotzreaktion der Mannschaft.  © Picture Point / Gabor Krieg

TAG24 hatte Heidrich in der Länderspielpause nach der Hierarchie gefragt, einer ordnenden Hand, die das, wie man am Sonnabend erneut sah, fragile Gebilde führt, bei Rückschlägen zusammenhält und dafür sorgt, dass man eben nicht phasenweise wie von der Rolle ist.

"Wir haben diese Achse mit Martin Männel, Ryan Malone, Marvin Stefaniak und Julian Günther-Schmidt. Aber es ist auch keinem verboten, von sich aus Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen", hatte Heidrich dazu entgegnet.

Von einem so erfahrenen Mann wie Männel erwartet man dann aber doch etwas mehr als das, was dann letztlich auf dem Platz zu sehen ist.

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Fakt ist: Es braucht eine Trotzreaktion - mit allem bestehenden Personal. Einen frischen Impuls von außen wird es kadertechnisch in dieser Woche nicht geben.

Immerhin bestätigte Heidrich auf TAG24-Nachfrage, dass Jamilu Collins kommen soll: "Wir warten nach wie vor darauf, dass die Formalitäten mit den jeweiligen Ämtern geklärt werden. Mit den Unterlagen aus Großbritannien ging das relativ schnell. Und auch alles, was in unserer Macht stand, haben wir getan. Jetzt müssen wir warten. Aber bis Osnabrück wird das noch nichts", so der 47-Jährige.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Gabor Krieg

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