Aue-Vorstand zu Abbruch bei B-Junioren: "Akt der Gewalt von verantwortungslosen Vollidioten"

Aue - Was ist nur beim FCE los? Im Stadion sind die Anhänger friedlich, außerhalb drehen vereinzelte Chaoten immer wieder durch. Der Abbruch des B-Junioren-Spiels am Samstag in der Landesliga zwischen Aue und dem FSV Zwickau in Beierfeld nach einem Überfall von etwa 50 Chaoten ist das aktuelle Beispiel. TAG24 hat dem Verein einen Fragenkatalog geschickt. Hier die Antworten des Vorstandes.

Aue vs. Zwickau: Abseits des Platzes gab es am Samstag eine heftige Klopperei.
Aue vs. Zwickau: Abseits des Platzes gab es am Samstag eine heftige Klopperei.  © Standbild instagram.com/fussballmafia_de

TAG24: Die Vorfälle vorm Pokalspiel beim Chemnitzer FC, der Bengalo-Unfall beim Spiel gegen Dortmund II., jetzt der Überfall während des B-Junioren-Spiels Aue gegen Zwickau am Pfingstsamstag: Wie lange möchten die Verantwortlichen des Vereins noch tatenlos zuschauen, wie der Name FC Erzgebirge Aue deutschlandweit regelmäßig aus den eigenen Reihen heraus beschmutzt wird?

Vorstand: "Der FC Erzgebirge Aue hat noch nie tatenlos zugeschaut, sondern die genannten Vorkommnisse intern mit gebotenem Nachdruck aufgearbeitet und Konsequenzen gezogen, wo es in unserer Macht stand. Gleiches gilt auch für den aktuellen Vorfall, bei dem mehrere rote Linien deutlich überschritten wurden. Wir stehen im Austausch mit den Ermittlungsbehörden und werden harte Sanktionen aussprechen."

TAG24: Wie erklärt der Verein die Vorfälle beim B-Junioren-Spiel gegen Zwickau, bei dem vier Jugendliche verletzt wurden?

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Vorstand: "Es gibt keine Erklärung. Es war ein Akt der Gewalt, ausgeführt von verantwortungslosen Vollidioten."

TAG24: Wie sehen von Vereinsseiten die Konsequenzen aus?

Vorstand: "Diese Frage haben wir inhaltlich bereits am Sonntag beantwortet. Dem FCE stehen zur Sanktionierung nur begrenzte Mittel zur Verfügung. Haus- und Stadionverbot sowie Entzug der Mitgliedschaft. Diese werden wir wie angekündigt vollständig ausschöpfen."

Welche Folgen befürchtet der Verein nach den Vorfällen?

Aues Vorstand (v.l.) mit Präsident Roland Frötschner (2.v.r.): Robert Scholz, Thomas Schlesinger, Jörg Püschmann und Volker Schmidt. Er bezog zu den Vorfällen der letzten Wochen Stellung.
Aues Vorstand (v.l.) mit Präsident Roland Frötschner (2.v.r.): Robert Scholz, Thomas Schlesinger, Jörg Püschmann und Volker Schmidt. Er bezog zu den Vorfällen der letzten Wochen Stellung.  © picture point/Sven Sonntag

TAG24: Ist Vorstand Jörg Püschmann durch seine Nähe zu den Ultras der geeignete Mann, um möglicherweise Maßnahmen gegen die auffällig gewordenen Fans einzuleiten?

Vorstand: "Wenn wir Maßnahmen einleiten, dann voller Überzeugung als gesamter Vorstand mit Rückendeckung der anderen Gremien. Da gibt es keine zwei Meinungen. Strafen spricht kein Einzelner aus, sondern wir als Verein. Grundsätzlich halten wir es für hilfreich, Jörg Püschmann als Bindeglied in der Vereinsspitze zu haben. In den vergangenen beiden Jahren ist es gelungen, das Fehlverhalten im Stadion und damit die Strafen des DFB wesentlich zu reduzieren."

TAG24: Wie will sich der Verein den eigenen Sponsoren gegenüber erklären, die durch ihre Logos auf der Brust oder durch Stadionbanden immer wieder in Misskredit gebracht werden?

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Vorstand: "Wir haben uns umgehend direkt nach Abpfiff positioniert und auch am Pfingstsonntag klare Kante gezeigt. Die ersten Rückmeldungen besagen, dass die unmissverständlichen Statements honoriert und unterstützt werden."

TAG24: Gibt es bereits Sponsoren oder andere Institutionen, die aufgrund der Vorfälle ihre Zusammenarbeit mit dem FCE aufkündigen wollen?

Vorstand: "Nein."

TAG24: Welche Folgen befürchtet der Verein nach den Vorfällen der vergangenen Wochen und Monate?

Vorstand: "Das können wir nach zwei Tagen nicht abschließend einschätzen. Wir werden weiterhin im Dialog mit den verschiedenen Fangruppen und -clubs sein, präventiv mit dem Fanprojekt zusammenarbeiten. Leute, die zu solchen Aktionen wie am Samstag fähig sind, sind an eine Integration ins Vereinsleben allerdings nicht interessiert."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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