Aufbauhilfe für Chemie: Ganz schwaches Aue verliert in Leutzsch

Leipzig – Chemie Leipzig tankt nach drei Niederlagen und 0:6-Toren zum Saisonstart ordentlich Selbstvertrauen! Die Leutzscher siegten am Freitagabend vor 1973 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark mit 2:0 (2:0) gegen Erzgebirge Aue. Die Veilchen dagegen zeigten eine vor allem in der ersten Halbzeit indiskutable Leistung.

Am Freitag trafen BSG Chemie Leipzig und der FC Erzgebirge Aue aufeinander.  © IMAGO / Beautiful Sports

Aues Coach Jens Härtel ließ seine Elf wie zuletzt gegen Rostock und Ulm mit Dreierkette (mit einem eher unauffälligen Toma Palic in der linken Außenverteidigung) starten, wechselte dann aber zur Pause auf Viererkette um.

Marvin Stefaniak war nicht mit im Aufgebot und auch Julian Guttau (muss noch bis Sonntag Antibiotika nehmen) fehlte.

Dass sich Aue erschreckend schwach zeigte, ist mit ihrem Fehlen allerdings nicht zu begründen.

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Chemie, das in den ersten drei Regionalliga-Partien noch nicht ein Tor erzielt hat, ging mehrmals durch die Abwehr, wie ein heißes Messer durch Butter.

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Uninspiriert, lustlos, emotionslos

Yehor Chyher (13, Chemie), Mika Clausen (8, Aue) liefern sich ein Kopfball-Duell.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Los ging's mit dem langen Pass auf Julius Hoffmann (4.), der direkt startete und Martin Männel überwand. Die kalte Dusche an einem extrem heißen Abend im Leutzscher Holz! Aue kam im Gegenzug über Jannic Ehlers (6.).

Der Stürmer, in der ersten Hälfte für Julian Günther-Schmidt in der Spitze aufgeboten, lief von links aufs Tor zu und setzte das Leder rechts daneben. Jetzt konnte man wieder über die Chancenverwertung sprechen, aber ehrlich gesagt musste (!) hier nach Mitte der ersten Hälfte eindeutig über das eklatante Abwehrverhalten gesprochen werden.

Chemies Tim Bunge auf rechts mit viel zu viel Platz und Zeit für die Flanke nach innen. Mika Clausen verschätzte sich komplett, sodass der Ball Hoffmann (19.) vor die Füße fiel, der den Doppelpack einschweißte.

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Die nachfolgenden Minuten waren schon schwere Kost bei dem, was die Veilchen ablieferten. Das wirkte uninspiriert, lustlos, emotionslos, die Körpersprache verheerend.

Da hatte man den Eindruck, manche wären vielleicht lieber aufs Highfield Festival gegangen, statt sich hier gegen einen klassentieferen Gegner am Riemen zu reißen.

Härtel sorgt mit taktischen Wechsel für Stabilität

Aue-Trainer Jens Härtel tauschte zur Pause sechs Spieler aus.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Zur Pause wechselte Härtel sechsmal, brachte Louis Lord für Männel, Ryan Malone für Tristan Zobel, Pascal Fallmann für Barylla, Jonah Fabisch für Eric Uhlmann, Günther-Schmidt für Erik Weinhauer und Finn Hetzsch für Paul Seidel.

Dazu folgte besagter Wechsel in der taktischen Aufstellung, was für merkliche Stabilität sorgte.

Auch offensiv kam deutlich mehr Zug hinein, wenngleich sich großartige Chancen nicht ergaben. Es plätscherte mehr vor sich hin, was Malone in der Abwehr so fuchsteufelswild werden ließ, dass er mehrfach seine Vorderleute lautstark dirigierte.

Hetzsch (80.) nochmal mit einer Torannäherung und Lukas Griebsch (90.) rettete für Chemie kurz vor Ultimo auf der Torlinie. Dann war nochmal Stanley Ratifo (90.) frei durch und vergab das 3:0.

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