Die Woche der Wahrheit bei Aue: Was wird denn nun aus Dotchev, Hensel & Co.?

Aue - Ist diese Woche so etwas wie die Woche der Wahrheit beim FC Erzgebirge Aue? Entscheidungen zur Zukunft von Sportchef Pavel Dotchev (56), der personellen Aufstellung des Trainerteams und die Anbahnung erster Neuzugänge stehen an.

Marco Kämpfe (50), Daniel Haas (38) und Marc Hensel (35, v.l.) stellten sich in der Vergangenheit in den Dienst des FC Erzgebirge Aue. Ob und in welcher Funktion das Trio weitermacht, ist bis jetzt noch unklar.
Marco Kämpfe (50), Daniel Haas (38) und Marc Hensel (35, v.l.) stellten sich in der Vergangenheit in den Dienst des FC Erzgebirge Aue. Ob und in welcher Funktion das Trio weitermacht, ist bis jetzt noch unklar.  © Picture Point/Roger Petzsche

Zuerst muss die Vereinsführung um Klubchef Helge Leonhardt (63) bei der sportlichen Leitung klar Schiff machen.

Die Zeichen deuten hier seit Tagen auf Trennung von Dotchev. Der 56-Jährige hatte das Amt zum 1. November 2021 übernommen und zugleich als Interimstrainer fungiert, da Teamchef Marc Hensel (35) nicht über den nötigen Fußballlehrer verfügte.

Dotchev hatte jedoch frühzeitig betont, ab Sommer vom Trainerposten Abstand zu nehmen und nur noch auf Funktionärsebene arbeiten zu wollen.

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In Aue traut man ihm diese Aufgabe wohl aber nicht mehr zu. Nach TAG24-Informationen haben die FCE-Verantwortlichen fehlende bzw. missverständliche Kommunikation und kaufmännische Defizite ausgemacht, weshalb die Stelle neu besetzt werden soll.

Im Gespräch ist Marcel Rozgonyi (46), der jüngst aus familiären Gründen bei der SpVgg Bayreuth aufhörte - jenem Klub, den der neue Aue-Trainer Timo Rost (43) vor seinem Wechsel ins Erzgebirge coachte.

Rozgonyi und Rost wären wohl nicht die einzigen Bayreuther, die den Weg aus der Wagnerstadt ins Lößnitztal antreten würden. Rost möchte auch Teile seines Trainerteams mitbringen. Das wirft die Frage auf, was mit dem bestehenden Auer Staff um 'Co' Hensel, Athletiktrainer Marco Kämpfe (50) und Torwarttrainer Daniel Haas (38) passiert.

FCE-Boss Helge Leonhardt (63, l.) holte Pavel Dotchev (56) erst als Sportdirektor, machte ihn dann zum Trainer. Künftig scheint in Aue aber kein Platz mehr für den Bulgaren zu sein.
FCE-Boss Helge Leonhardt (63, l.) holte Pavel Dotchev (56) erst als Sportdirektor, machte ihn dann zum Trainer. Künftig scheint in Aue aber kein Platz mehr für den Bulgaren zu sein.  © imago/eibner

Marc Hensel reift zum Fussballlehrer

Zumal Hensel aktuell am Fußballlehrer-Lehrgang teilnimmt. Für den müsste er aber nicht zwingend bei der ersten Mannschaft involviert sein. Er könnte sich ebenso gut im Nachwuchs engagieren oder anderweitig hospitieren, was wiederum ein Rückschritt wäre.

Vor gut einem halben Jahr noch vorderste Front im (verlorenen) Abstiegskampf, danach zweites Glied hinter Dotchev und nun dritte Reihe? Hensel hätte dadurch nach den zermürbenden Wochen als Teamchef aber die nötige Zeit, Abstand zu nehmen, die Dinge Revue passieren zu lassen und sich voll und ganz auf die Fußballlehrer-Lizenz zu fokussieren, um danach im Job wieder anzugreifen.

Ihm das beizubringen und eine Perspektive aufzuzeigen, bedarf trotzdem Überzeugungsarbeit.

Der Etat für die Mannschaft liegt im einstelligen Millionenbereich

Die braucht es auch, um die ersten Spieler fürs Erzgebirge zu engagieren. Allerdings gibt es viele überzeugende Argumente auf Auer Seite. Bis auf die Torhüterposition, wo Platzhirsch Martin Männel gesetzt ist, werden nahezu auf allen Positionen die Karten neu gemischt.

Heißt: Zehn Startelf-Plätze sind potenziell neu zu vergeben. Dazu verfügt der Absteiger auch aufgrund von Ausgleichszahlungen und der Teilnahme am DFB-Pokal über finanzielle Mittel, wie sie nicht jeder Drittligist hat.

Der Etat für die erste Mannschaft umfasst 6,5 Millionen Euro. Derbygegner Zwickau plant nach Kürzungen mit lediglich 2,2 Mio. Euro, was gerade mal ein Drittel dessen ist, was die Veilchen ausgeben können.

Titelfoto: imago/eibner

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