Erzgebirge Aue: Bei Pepic platzt endlich der Knoten! "Vielleicht hat er jetzt Blut geleckt"

Aue - "Er ist ein Spieler, der für den Fußball lebt, immer für die Mannschaft da ist und jedes Spiel gewinnen will", hob Coach Pavel Dotchev (58) vom FC Erzgebirge Aue an, als er über Matchwinner Mirnes Pepic (28) sprach. Jeder weiß, was für große Stücke der 58-jährige Fußballlehrer auf seinen Ziehsohn hält.

Das Siegtor in der Nachspielzeit: Mirnes Pepic (28, 2.v.l.) zirkelt den Ball ins lange Eck - 2:1!
Das Siegtor in der Nachspielzeit: Mirnes Pepic (28, 2.v.l.) zirkelt den Ball ins lange Eck - 2:1!  © picture point/Sven Sonntag

Pepic ist bei Dotchev gesetzt, wenngleich dieser die ganze Zeit schon mehr Torgefahr vom defensiven Mittelfeldspieler eingefordert hatte. Gegen Rot-Weiss Essen platzte endlich der Knoten und Pepic bescherte Aue in der 94. Minute das 2:1 (0:1).

"Dass sich Mirnes für so eine gute Leistung belohnt hat, freut mich umso mehr. Ich kenne ihn schon so viele Jahre. Torgefährlich ist er nicht, aber vielleicht hat er ja jetzt Blut geleckt", hofft Dotchev auf eine baldige Fortsetzung.

Ohne es zu wissen, hatte sich Pepic wenige Minuten zuvor in der Mixed-Zone ähnlich zu seinen Ambitionen als künftiger "Knipser" geäußert. Immerhin lag sein letztes Drittligator davor fast zehn Monate zurück, damals noch in Diensten des SV Meppen - gegen Aue.

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Pepic: "Ich versuche, mein Spiel etwas offensiver zu gestalten, mehr in die Box zu gehen. Das haben wir schon Ende der Hinrunde so besprochen, um so noch mehr Chancen zu kriegen."

Pepic auf den Zaun! Mirnes Pepic ließ es sich nicht nehmen, den Anheizer am Megafon zu spielen.
Pepic auf den Zaun! Mirnes Pepic ließ es sich nicht nehmen, den Anheizer am Megafon zu spielen.  © picture point/Sven Sonntag
FCE-Coach Pavel Dotchev (58) umarmte seinen "Ziehsohn" Mirnes Pepic.
FCE-Coach Pavel Dotchev (58) umarmte seinen "Ziehsohn" Mirnes Pepic.  © picture point/Sven Sonntag

Aue-Spieler Bär: "Ich fand, dass wir das richtig gut gemacht haben"

Die Essener Fans sorgten mit ihrer Pyro-Show für eine Spielunterbrechung.
Die Essener Fans sorgten mit ihrer Pyro-Show für eine Spielunterbrechung.  © picture point/Sven Sonntag

Gegen Essen hatte er sich die Gelegenheit quasi selbst erarbeitet. Im Mittelfeld jagte Pepic seinem Gegenspieler Vinko Sapina den Ball ab, bediente Steffen Meuer, dessen geblockten Ball er dann selbst verwandelte.

Das passte irgendwie ins Bild, denn die Umschaltaktionen waren es, die Aue gegen ein sehr auf Pressing bedachtes RWE eiskalt ausnutzte. Aue behielt den Durchblick - trotz zwischenzeitlicher Unterbrechung wegen dicker Rauchschwaden, die nach einer Pyro-Aktion aus dem Gästeblock über den Rasen waberten.

So ging dem Ausgleich durch Marcel Bär (61.) eine Ecke gegen den Gegner voraus, nach der Marvin Stefaniak glänzend eröffnete und Omar Sijaric über rechts den Konter fuhr.

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"Wir haben in der zweiten Halbzeit geradliniger gespielt und durch das Mehr, was wir hinten heraus investiert haben, verdient gewonnen", meinte Torjäger Bär. Einzig die Nachlässigkeit in der Anfangsphase müssen sich die Veilchen ankreiden lassen, denn da hätte Essen durchaus höher in Führung liegen können als nur durch das Tor von Isiah Young (1.).

Bär: "Man hat uns die ersten acht, neun Minuten angemerkt, dass wir nicht gut drin waren. Das Gegentor hatte uns vielleicht auch ein bisschen geschockt. Auch wenn in der zweiten Halbzeit dann noch der ein oder andere Fehler drin war, fand ich, dass wir das richtig gut gemacht haben."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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