Erzgebirge Aue gibt im Kellerduell Führung aus der Hand

Wiesbaden - "Das wird ein Sechs-Punkte-Spiel", kündigte Aue-Coach Jens Härtel das Duell bei Wiesbaden Wehen in der Pressekonferenz an. Beide Mannschaften befinden sich mitten im Abstiegskampf. Vorerst können nur die Hessen am Freitagabend etwas aufatmen, sie gewinnen 3:1 (0:1) gegen die Gäste aus dem Erzgebirge.

Das anfängliche Führungstor für Aue war zeitgleich ein Befreiungsschuss von Julian Günther-Schmidt (2.v.r.).
Das anfängliche Führungstor für Aue war zeitgleich ein Befreiungsschuss von Julian Günther-Schmidt (2.v.r.).  © Picture Point / Sven Sonntag

Das sowieso brisante Spiel wurde auch durch mehrere offensive Ausfälle beim Erzgebirge Aue erschwert. Marcel Bär (Belastungssteuerung) fehlte wie Ryan Malone (5. Gelbe), Marvin Stefaniak (Muskelfaserriss), Julian Guttau (erkrankt) und Maximilian Schmid standen Härtel gegen Wiesbaden nicht zur Verfügung.

Ein Lichtblick dagegen die Rückkehr von Mika Clausen, der zuletzt an Magen-Darm-Problemen laborierte. Sein Einsatz im offensiven Mittelfeld führte dazu, dass mit Boris Tashchy für Bär und Jannic Ehlers für Erik Weinhauer (Bank) nur zwei Wechsel in der Offensive vorgenommen werden mussten. Dazu ersetzte Jonah Fabisch den gelbgesperrten Malone.

Die Gastgeber starten mit einer frühen Chance. Moritz Flotho passt einen langen Ball steil zu Mittelfeldspieler Ryan Johansson, doch Aue-Keeper Männel klärte.

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Nur wenige Minuten später folgte die erste Chance für Aue. Jonah Fabisch zog aus der Distanz ab. Sein erster Schuss wurde zwar geblockt, doch der Ball landete erneut beim 24-Jährigen. Er zielte auf das rechte untere Eck, aber Wiesbaden-Keeper Noah Brdar, der für den verletzten Florian Stritzel im Tor stand, lenkte die Kugel um den Pfosten.

Beide Mannschaften suchten vorsichtig nach der Lücke. Die fand ausgerechnet Julian Günther-Schmidt. Tashchy wurde auf dem Weg zum Tor zwar noch von Jordy Gillekens abgeräumt, aber der Ball gelangte zu Günther-Schmidt, der frei stand und sein langersehntes Debüt-Tor für die Veilchen schoss (17.).

Kurz seiner Einwechslung brachte Donny Bogicevic (nicht im Bild) den Ausgleich für die Gastgeber.
Kurz seiner Einwechslung brachte Donny Bogicevic (nicht im Bild) den Ausgleich für die Gastgeber.  © Picture Point / Sven Sonntag

Wehen-Wiesbaden macht gegen Erzgebirge Aue in der letzten Minute den Deckel drauf

In der 53. Minute erzielte Wiesbaden Wehen den Ausgleich und erkämpfte sich am Ende den Sieg.
In der 53. Minute erzielte Wiesbaden Wehen den Ausgleich und erkämpfte sich am Ende den Sieg.  © Picture Point / Sven Sonntag

Ein Weckruf für Wiesbaden! Wehen drängte die Veilchen immer wieder in den eigenen Sechzehner, schaffte es jedoch nicht, die entstandenen Räume zu nutzen und das Spiel zu drehen. Stattdessen gab es in der Nachspielzeit ausgerechnet für Günther-Schmidt noch eine Chance, doch Brdar parierte.

Wiesbaden schmiss in der zweite Hälfte alles rein und wurde belohnt. May warf einen Eckball hoch an den Fünfer, wo sich Janitzek gegen zwei Auer durchsetzte und per Kopf den Ball unhaltbar ins rechte Eck an Männel vorbei nickte (53.).

Beide Mannschaften kämpfen nahezu ausgeglichen um ein weiteres Tor. Die beste Chance erhält erneut Günther-Schmidt, doch der Stürmer setzte seinen Abschluss knapp links vorbei (65.). Den hätte er machen müssen!

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Wiesbaden hingegen nutzt die Chance. Johansson passt den Ball aus dem Strafraum zurück an den frei stehenden Donny Bogicevic, der zum 2:1 vollendete (75.).

In den letzten Minuten erkämpfen sich die Veilchen immer wieder gute Möglichkeiten, unter anderem durch Fabisch (83./90.+4), doch Wiesbaden verteidigte das Tor standhaft. Am Ende erzielte Nikolas Agrafiotis das Entscheidungstor (90.+5) zum 3:1-Endstand.

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

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