Vom Aue-Fan zum wichtigsten Mann: Böhme legt los!

Aue - Er hat dieser Tage schon einmal seinen neuen Arbeitsplatz besucht, sich den neuen Kollegen auf der Geschäftsstelle vorgestellt, seinen ersten Eindruck gewonnen. Am Montag, 1. Dezember, tritt Enrico Böhme seinen Job als Geschäftsführer beim FC Erzgebirge an, der 57-Jährige folgt auf Olaf Albrecht, der ihn auch einarbeiten wird.

Enrico Böhme ist ab dem 1. Dezember neuer Aue-Geschäftsführer.
Enrico Böhme ist ab dem 1. Dezember neuer Aue-Geschäftsführer.  © FC Erzgebirge

Bis zum 30. November ist er noch Prokurist bei der WätaS Wärmetauscher GmbH in Olbernhau. Bei der Firma dürfte es bei einigen Aue-Fans noch Klick machen. Sie war von 2016 bis 2022 Trikotsponsor.

Böhme hat damals den Deal mit eingefädelt. "Die Verbindung ist schon lange da, ich bin ewig Fan des FCE", lacht der Neue. "Ich war damals noch Vertriebsleiter, hatte die Idee bei uns vorgestellt."

Nun wird aus dem Aue-Fan der wichtigste Mann im Verein. Aus der freien Wirtschaft, er hat einst Europäische Betriebswirtschaftslehre studiert, geht es zu einem Fußball-Drittligisten. Als die Stelle im Frühjahr ausgeschrieben wurde, gehörte er noch nicht zu den Bewerbern.

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"Weil ich mir gar nicht vorstellen konnte, so ein Amt zu bekleiden", sagt Böhme. "Erst ein Gespräch mit dem ehemaligen Präsidenten Roland Frötschner hat mich umdenken lassen. Er hat mir ans Herz gelegt, doch meine Bewerbung einzureichen."

Neuer Aue-Geschäftsführer: "Ein Blick in den Rückspiegel gibt es bei mir nicht"

Der neue Geschäftsführer will den Verein wirtschaftlich voranbringen.
Der neue Geschäftsführer will den Verein wirtschaftlich voranbringen.  © picture point/Sven Sonntag

Zur Mitgliederversammlung wurde er der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Dort wurden auch die aktuellen Zahlen des Clubs präsentiert. "Der Verein steht auf einem stabilen Fundament, aber natürlich liegt eine Menge Arbeit vor uns. Doch das geht nur im Team, Geschäftsleitung, Geschäftsstelle und alle Gremien", weiß er, worauf es im Mannschaftssport ankommt. Das unterscheidet sich kaum von den Aktivitäten auf dem grünen Rasen.

Wie er den Verein wirtschaftlich voranbringen will, darüber will er noch nichts Konkretes sagen: "Das wäre in unserer heutigen Zeit wie das Lesen in einer Glaskugel. Das wäre nicht gut, jetzt irgendetwas herauszuposaunen. Ich kann nur sagen, ich schaue nach vorn, ein Blick in den Rückspiegel gibt es bei mir nicht. Ich gehe mit einem gewissen Grundoptimismus an die Sache heran."

Der zweifache Familienvater weiß aber auch, dass gleich eine ganz wichtige Aufgabe ansteht. "Als Erstes müssen wir gemeinsam das Lizenzierungsverfahren für die kommende Saison auf den Weg bringen." Das muss bis März stehen.

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Gleichzeitig sollte die Mannschaft bis dahin vollends die Kurve kriegen. Denn nur, wenn das Sportliche passt, kann auch das Wirtschaftliche wachsen. Das weiß Aue-Fan Böhme.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Sven Sonntag, FC Erzgebirge

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