Rache für Beierfeld? Aues Ultras verlieren ihre Zaunfahnen, Kripo ermittelt

Aue - War das die Rache für Beierfeld? Bei einem Überfall auf einen Materialtransport der aktiven Fanszene nach dem Heimspiel des FC Erzgebirge Aue gegen den VfB Stuttgart II. wurden am Sonntagabend mehrere Zaunfahnen entwendet. Wie in gut informierten Ultra-Kreisen kursiert, befinden sich darunter die Banner der Erzbrigade, von Fialova Sbor und der Brigadejugend.

Unter anderem der Banner der Erzbrigade soll gestohlen worden sein.
Unter anderem der Banner der Erzbrigade soll gestohlen worden sein.  © picture point/Sven Sonntag

Ein Stich ins Herz der aktiven Fanszene! Ein Zaunfahnendiebstahl gilt als Worst-Case-Szenario. Einige Fangruppen hatten sich in der Vergangenheit nach solchen Aktionen sogar selbst aufgelöst, so zum Beispiel im Jahr 2017 die beiden Chemnitzer-Ultragruppen "Ultra' Bande Karl-Marx-Stadt" und "Contra Cultura Chemnitz".

Auf TAG24-Nachfrage bestätigte FC Erzgebirge Aues Pressesprecher Lars Töffling, dass das Thema intern bekannt sei, der Kumpelverein sich allerdings nicht vor der eigenen aktiven Fanszene öffentlich dazu äußern wird, da es sie in erster Linie betrifft. Von Fan-Vorstand Jörg Püschmann, selbst von den Ultras, gab es auf Nachfrage über die Presseabteilung kein Statement. Nach TAG24-Informationen gab es am Montag eine "Krisensitzung" der Fanszene.

Wie die Polizeidirektion Chemnitz auf Nachfrage mitteilte, wurden durch die Kriminalpolizei am Montag unter anderem wegen Raubes Ermittlungen aufgenommen. "Zum Geschehen an sich, den Tätern, den geraubten Gegenständen usw. lassen sich unsererseits aktuell keine gesicherten Angaben machen, da sich die mutmaßlich Geschädigte bzw. die mutmaßlich Geschädigten bislang nicht gegenüber der Polizei äußern wollten", erklärte Polizeisprecher Andrzej Rydzik.

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"Die mittlerweile weithin kursierenden Gerüchte zum Überfall fließen selbstverständlich in die Ermittlungsarbeit ein, werden dementsprechend hinreichend geprüft, aber unsererseits nicht weiter kommentiert", heißt es weiter.

Noch ist unklar, welche Fanszene für den Fahnenklau verantwortlich ist

Am 7. Juni kam es zu dem Überfall in Beierfeld.
Am 7. Juni kam es zu dem Überfall in Beierfeld.  © Standbild instagram.com/fussballmafia_de

Wer hinter dem Überfall steckt, wird auch in diversen Fanforen diskutiert. Neben den regionalen Rivalen aus Chemnitz, Zwickau und Dresden wird auch Rostock als Möglichkeit genannt.

Zaunfahnendiebstähle haben eine enorme Tragweite. Möglich ist auch, dass das Motiv für den Überfall im Juni zu suchen ist.

Aues Ultras hätten vielleicht "ihre Rechnung für das Juniorenspiel bekommen", heißt es aus gut informierten Kreisen.

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Hintergrund ist der Angriff auf jugendliche Gästefans beim B-Juniorenspiel zwischen Erzgebirge Aue und dem FSV Zwickau am 7. Juni in Beierfeld. Hierzu gab es im September auch eine großangelegte Polizei-Razzia bei Aue-Ultras.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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