Pfiffe bei Dynamo-Rückkehr - Aue-Kicker Stefaniak sarkastisch: "War ein sehr erfreulicher Empfang"

Aue - "Ich weiß, ihr müsst fragen. Aber ich muss darauf nicht antworten. Mach' ich auch nicht." Marvin Stefaniak (28) war freundlich, aber auch sehr bestimmt, als er nach Abpfiff des Sachsenderbys und dem 1:2 seiner Auer in den Katakomben des Rudolf-Harbig-Stadions nach den Aufstiegschancen von Dynamo gefragt wurde.

Am Ball ist Marvin Stefaniak (28), hier von Dynamos Jonathan Meier (23) verfolgt, immer noch einer der Besten der Liga.
Am Ball ist Marvin Stefaniak (28), hier von Dynamos Jonathan Meier (23) verfolgt, immer noch einer der Besten der Liga.  © imago/eibner

Während er von seinen Gegenspielern wie Stefan Kutschke (34) respektvoll und fast freundschaftlich empfangen wurde, pfiffen ihn die Dynamo-Fans gnadenlos aus. Nicht nur beim Verlesen der Aufstellung, sondern bei jedem einzelnen Ballkontakt. Zum zweiten Mal übrigens nach dem Derby im März an gleicher Stelle.

Eine echte Unsitte, die nicht nur bei Stefaniak und Dynamo auffällt. Der offensive Mittelfeldspieler ist nicht direkt nach Aue gewechselt, sondern nach seinem zweiten eher unglücklichen Engagement in Dresden 2020/21 über den Umweg Würzburger Kickers.

Na ja, und geleistet hat er auch einiges für den Verein, war an zwei Aufstiegen beteiligt, 2016 zudem maßgeblich - vergisst so mancher.

Wird er der erste Neuzugang beim FC Erzgebirge Aue?
FC Erzgebirge Aue Wird er der erste Neuzugang beim FC Erzgebirge Aue?

"Ja, es war ein sehr erfreulicher Empfang", sagte der 28-Jährige sarkastisch. Dass ihm die Pfiffe aber erneut schmerzten, war ihm deutlich anzusehen. Logisch, dass er lieber über seinen jetzigen Verein reden wollte, auch wenn er da bei seinem Startelf-Debüt in der noch jungen Spielzeit eine Niederlage erklären musste, die erste in dieser Saison.

Dem FC Erzgebirge Aue fehlte in Dresden das Tempo

Nach der Partie machte Marvin Stefaniak (28) nicht den glücklichsten Eindruck.
Nach der Partie machte Marvin Stefaniak (28) nicht den glücklichsten Eindruck.  © imago/eibner

"Natürlich ist dies bitter. Ich denke aber nicht, dass wir unzufrieden sein müssen und uns jetzt fragen, wie es in den nächsten Tagen weitergehen soll", sagte er fast trotzig: "Wir haben läuferisch und kämpferisch alles gegeben und gezeigt, dass wir trotzdem da sind."

Kämpferisch war es in der Tat absolut in Ordnung, was Aue zeigte. Spielerisch gab es schon bessere Partien. Dass Stefaniak mit seinem starken Fuß noch zu den Besten der Liga zählt, hat er in Dresden gezeigt.

Was ihm und seinen Mitspielern über weite Strecken fehlte, war das Tempo. Und, so ehrlich muss man auch sein, als Einwechselspieler war er in den Partien vor Dynamo deutlich effektiver, traf zum Beispiel in Lübeck zum 1:1 und bereitete gegen Halle das zwischenzeitliche 1:1 vor. Aber da gab es auch keine unsäglichen Pfiffe von der Tribüne ...

Titelfoto: imago/eibner

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