Erzgebirge Aue geht mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause
Aue - Es ist das so wichtige Erfolgserlebnis vor der langen Winterpause! Der FC Erzgebirge Aue setzte sich bei Borussia Dortmund II. mit 1:0 (0:0) durch und feierte damit einen versöhnlichen Liga-Abschluss des Seuchenjahres 2022.
Die Erleichterung über den dritten Saisonsieg war dem Sportlichen Leiter Matthias Heidrich (44) noch tags darauf anzumerken, als er auf der ordentlichen Mitgliederversammlung das Wort ergriff.
"Ich bin echt froh, gewonnen zu haben", waren Heidrichs einleitende Worte. Dass Aue in der Heimtabelle Letzter sei, sage einiges aus, so der 44-Jährige, der der Mitgliederversammlung gemeinsam mit Interimstrainer Carsten Müller (51) beiwohnte.
Müller sah am Freitagabend eine Auer Elf, die nach wie vor nicht als Einheit harmonierte, wo viel Stückwerk herrschte. Auf das deprimierende 0:2 gegen Duisburg reagierte der 51-Jährige mit einer drastischen Änderung der Startelf.
Gleich sieben Neue kamen hinein. Unter ihnen stach Philipp Klewin (29), der den verletzten Martin Männel (34) zwischen den Pfosten ersetzte, hervor.
In der 17. Minute rettete Klewin im Stile eines Liberos gegen Justin Njinmah (21). Nachdem Marco Schikora (28) direkt nach Wiederanpfiff mit einer Rakete in den rechten Winkel das erlösende 1:0 erzielt hatte, war es erneut Klewin, der in der Schlussphase mehrfach den Dreier festhielt.
Matthias Heidrich fordert Realitätssinn in Aue: "Es geht nur darum, die Klasse zu halten"
Aue steht bei 14 (!) Punkten. Wie Rechnungsprüfer Sören Ullrich (51) auf der Mitgliederversammlung verkündete, wurde ursprünglich mit 50 Zählern geplant.
Anspruch und Wirklichkeit klaffen beim FCE auseinander, fand Heidrich. Der sofortige Wiederaufstieg sei ein unrealistisches Szenario gewesen.
Man weise außerdem Symptome eines typischen Absteigers auf. "Wir schenken Spiele her, fabrizieren Eigentore und Rote Karten an der Mittellinie", legte Heidrich den Finger in die Wunde und forderte mehr Realitätssinn.
"Es geht nur darum, die Klasse zu halten."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag