Für den Neustart bei Erzgebirge Aue: Schulterschluss mit Geldgebern

Aue - Der FC Erzgebirge Aue geht mit dem Abstieg auch intern neue Wege und will mit mehr Transparenz bei den Sponsoren punkten. Auf Betreiben des FCE-Vorstandes soll die Sponsorenvereinigung "Förderkreis FC Erzgebirge Aue e.V." zukünftig an den gemeinsamen Sitzungen von Aufsichtsrat und Vorstand teilnehmen.

In den schwierigen Zeiten nach dem Abstieg will FCE-Geschäftsführer Michael Voigt (r.) den Blick weiten und den FCE-Förderkreis, im Bild Gründungsmitglied Bertram Höfer (2.v.l.), stärker einbinden.
In den schwierigen Zeiten nach dem Abstieg will FCE-Geschäftsführer Michael Voigt (r.) den Blick weiten und den FCE-Förderkreis, im Bild Gründungsmitglied Bertram Höfer (2.v.l.), stärker einbinden.  © picture point/Sven Sonntag

Der Vorschlag der FCE-Bosse wurde bereits einstimmig durch den Ehrenrat abgesegnet. Die Maßnahme wirkt Kritik entgegen, die in letzter Zeit auch bei den Geldgebern aufkam. Sie stößt aber nicht nur auf Gegenliebe, wie in den sozialen Medien zu lesen war.

Dabei wurde hinterfragt, inwieweit ein Interessenvertreter, der nicht direkt dem Verein untersteht, an Gremiensitzungen teilnehmen kann, den Mitgliedern wiederum so etwas nicht möglich ist.

Was man sich unter der Zusammenarbeit vorzustellen hat, erklärt FCE-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Michael Voigt: "Der Förderkreis als Zusammenschluss mittelständischer Unternehmer und Sponsoren ist seit Jahrzehnten eine ganz wichtige Stütze des Vereins. Wir verfolgen dieselben Interessen, den Fortbestand und die Stärkung des Profistandorts Aue. Insofern ist es dem Vorstand wichtig gewesen, einen Schulterschluss herzustellen. Es dient zugleich der Bündelung der Kräfte im Erzgebirge und darüber hinaus, um unserem FCE einen erfolgreichen Neustart zu ermöglichen. Viele Mitglieder des Förderkreises engagieren sich seit Jahren im Verein oder waren selbst in Führungspositionen tätig. Uns eint also dasselbe Ziel."

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Einer, der den FC Erzgebirge über Jahre mitgeprägt hat, ist Bertram Höfer. Der ehemalige Hauptgeschäftsführer des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti) war von 1990 bis 2015 u.a. als Finanzvorstand einer der Macher beim FCE und hob den Förderkreis im Februar 1993 mit aus der Taufe.

Von etwas mehr als einem Dutzend "Fußballverrückten" wuchs die Sponsorenfamilie auf gegenwärtig über 200 an.

Ex-FCE-Finanzvorstand Höfer: "Müssen Abstieg als Chance begreifen"

"Die Zusammenarbeit ergibt sich aus Verbundenheit zum FCE, um Breiten- und Spitzensport auf eine solide Basis zu stellen", erklärt Höfer und skizziert, was nach dem Sturz in die 3. Liga wichtig ist: "Wir müssen den Abstieg als Chance begreifen, enger zusammenrücken und die Kräfte bündeln. Es ist ein enger Austausch angestrebt. Die Sponsoren sind aufgrund des schwierigeren Umfelds in der 3. Liga, angesichts geringerer TV-Gelder umso wichtiger."

Gegenwärtig sieht der langjährige FCE-Mann für die Finanzen die Veilchen trotz Corona nicht am Verdursten: "Der Verein hat in der Corona-Pandemie klug gewirtschaftet. Über das Sportliche möchte ich nicht urteilen, denn jetzt ist es wichtig, die Geschichte schnell zu bereinigen. Alle sind gefragt, um die Karre gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen und gleichzeitig die Fans sowie Sponsoren mitzunehmen", so Höfer.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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