Keine Ausreden mehr: Aue-Boss Schlesinger nimmt Spielern das Alibi weg

Aue - Am Mittwoch vor einer Woche schlugen die Seismografen im Erzgebirge heftig aus. Das Epizentrum lag im Lößnitztal, wo Co-Trainer Jörg Emmerich (51) und Sportchef Matthias Heidrich (48) in einem Atemzug ihren Job loswurden. Aufsichtsrat und Vorstand kamen unisono zu dem Ergebnis, an Cheftrainer Jens Härtel (56) festzuhalten - und wollten damit intern die Reihen schließen.

Hat die Rückendeckung des Präsidenten: FCE-Trainer Jens Härtel (56).  © Picture Point/Gabor Krieg

Das betrifft auch die Mannschaft, wo eine Lagerbildung vermieden werden soll. Veilchen-Boss Thomas Schlesinger (53) beschrieb die Trennung von Emmerich als das Setzen eines klaren Zeichens nach innen - Richtung Mannschaft.

"Es ging darum, eine geschlossene Einheit auf der Trainerbank und in der Kabine wiederherzustellen. Natürlich ging es auch darum - und das muss man ganz klar sagen - den Spielern die Alibis zu nehmen."

Das ist eine ziemlich klare Ansage, die sich vor allem an jene Spieler richten dürfte, die kürzlich noch intern gegen Härtel opponierten und sich an Gremienvertreter wandten. "Die Uhren sind innerhalb der Mannschaft auf null gestellt und jeder Spieler hat die Chance, sich zu beweisen", sagt Schlesinger.

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Die Zeit, wo man sich Nebenkriegsschauplätze leistete und nicht alle an einem Strang, sondern in unterschiedliche Richtungen zogen, will man überwinden.

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Veilchen-Boss Thomas Schlesinger: "Die Spieler müssen jetzt Farbe bekennen"

Neu-Präsident Thomas Schlesinger (53) will wieder Ordnung in die Mannschaft bringen.  © picture point/Sven Sonntag

Entscheidend ist der Kumpelverein und nicht irgendwelche persönliche Befindlichkeiten. So sehr es die Nostalgiker - auch im Kumpelverein - bedauern, Profifußball ist eine Zweckgemeinschaft auf Zeit.

Da zählt das blanke Ergebnis, müssen persönliche Animositäten hinten angestellt werden.

Schlesinger: "Die Spieler müssen jetzt Farbe bekennen, auch die Führungsspieler, um das jetzt wieder zu einer Einheit zu machen und sich nicht auseinander zu dividieren."

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Deswegen habe man sich auch pro Jens Härtel entschieden und nicht so wie der alte Vorstand letztes Jahr, als Pavel Dotchev (60) entlassen wurde und Co Emmerich übernahm.

"Die Ansage war klar unter Jens Härtel mit einem neuen Co-Trainer und eben nicht mit einem Co-Trainer als Interimslösung, um das gleiche Dilemma wie bei Dotchev und Härtel zu vermeiden", erklärt Schlesinger.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Energie Cottbus 18 40:31 35
2 MSV Duisburg 18 32:22 33
3 SC Verl 18 42:26 32
4 VfL Osnabrück 18 25:19 32
5 FC Hansa Rostock 18 30:18 31
6 Rot-Weiss Essen 18 33:28 31
7 TSV 1860 München 18 29:27 30
8 TSG 1899 Hoffenheim II 18 37:26 28
9 SV Wehen Wiesbaden 18 24:20 28
10 SV Waldhof Mannheim 18 30:29 28
11 Viktoria Köln 18 28:25 26
12 VfB Stuttgart II 18 24:25 26
13 SSV Jahn Regensburg 18 26:27 23
14 FC Ingolstadt 04 18 30:28 21
15 1. FC Saarbrücken 18 28:30 21
16 Alemannia Aachen 18 27:33 20
17 FC Erzgebirge Aue 18 19:28 19
18 SSV Ulm 1846 18 24:41 16
19 TSV Havelse 18 24:39 12
20 1. FC Schweinfurt 05 18 16:46 6

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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