Männels Aue-Jubiläumsspiel geht in die Hose: "Das gute Gefühl aus Hälfte eins war weg"

Aue - Sein Jubiläumsspiel hatte sich Martin Männel (35) anders vorgestellt. Der Rahmen stimmte, der Start mit dem frühen 1:0 durch Marcel Bär nach 50 Sekunden auch. Doch dann kam nicht mehr viel. Der FC Erzgebirge musste sich am Sonntag vor 8061 Zuschauern daheim mit 1:2 den Ulmer Spatzen geschlagen geben.

"500 #Danke Martin". Die Spieler wärmten sich in speziellen Shirts auf.
"500 #Danke Martin". Die Spieler wärmten sich in speziellen Shirts auf.  © picture point/Sven Sonntag

Mirnes Pepic hatte nach Abpfiff reichlich Redebedarf mit dem Unparteiischen. Er suchte das Gespräch auf dem Platz und später noch in der Mixed-Zone, als er zur Schiri-Kabine ging.

Er wollte ja nicht sagen, dass es am Referee lag, aber... Er biss sich auf die Zunge. Die Schuld hatte man in erster Linie bei sich selbst zu suchen.

"Es sah bis zur Halbzeit ganz gut aus. Mit der frühen Führung, mit vielen Umschaltaktionen", resümierte Kapitän Männel. Spielen die Veilchen nach der Führung ihre Umschaltaktionen konsequent zu Ende, steht es zur Pause 2:0. Hinten ließ man wenig zu.

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Was aber auffiel: Ulm spulte ein wahnsinniges läuferisches Pensum ab und hielt das bis zum Schluss hoch.

Auch die Fans hatten ihrem Idol Martin Männel etwas zu sagen.
Auch die Fans hatten ihrem Idol Martin Männel etwas zu sagen.  © picture point/Sven Sonntag
Zu seinem 500. Spiel für den FC Erzgebirge betrat Martin Männel (35) mit seinen Söhnen Anton (l.) und Max den Rasen.
Zu seinem 500. Spiel für den FC Erzgebirge betrat Martin Männel (35) mit seinen Söhnen Anton (l.) und Max den Rasen.  © picture point/Sven Sonntag

Aues Coach Pavel Dotchev (58): "Mit dem Schiedsrichter zu reden bringt nichts."

Ein bitteres Jubiläumsspiel: Martin Männel musste zweimal hinter sich greifen und verlor mit Aue.
Ein bitteres Jubiläumsspiel: Martin Männel musste zweimal hinter sich greifen und verlor mit Aue.  © picture point/Sven Sonntag

Heiß diskutiert wurde die Szene nach der Pause, als es statt Ecke mit Ballbesitz Ulm weiterging. In der Folge verlor Aue den Kopf. Ein weiterer Ball auf Bastian Allgaier entblößte die komplette linke Abwehrseite, auch wenn eine klare Abseitsstellung vorlag. Das Zuspiel nach innen verwertete Leonardo Scienza (48.).

"Wir verteidigen es nicht gut und mit einem Mal war das gute Gefühl aus der ersten Halbzeit weg", sah Männel das Momentum, die Seiten zu wechseln: "Die Ulmer haben in der Phase vor dem 1:1 gezeigt, dass sie es unbedingt umbiegen wollen. Vor dem Ausgleich haben wir zu umständlich gespielt und zu leicht die Bälle im Spielaufbau verloren. Da kann dann auch ein Gegentor zum Wirkungstreffer werden."

Womit er den Finger drauf hatte. Wenig von Aue mündete in mehr für Ulm. Nach Eckball setzte sich Philipp Maier gleich gegen drei Veilchen durch und köpfte so ein, dass Jubilar den Ball erst hinter der Linie zu fassen bekam: "Mit ein bisschen mehr Glück, oder der Ball wird einen halben Meter weit hinter geköpft oder durch drei Mann hindurch, hätte es vielleicht gereicht, den Ball um den Pfosten zu wickeln. So ist es extrem ärgerlich."

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Aues Coach Pavel Dotchev (58) haderte auch mit Schiri Patrick Kessel: "Die Mannschaft hat sich zu sehr aufgeregt, auch wegen mancher Schiedsrichter-Entscheidungen. Mit dem Schiedsrichter zu reden, bringt nichts. Das ist, als würde man mit einer Wand reden", meinte der Coach: "Wir müssen uns nicht verstecken. Wir hätten die drei Punkte auch verdient", meinte er.

Der Genickschlag: Martin Männel bekam den Kopfball Philipp Maier (Nr. 26) erst hinter der Linie zu fassen. Das war das 2:1 für Ulm.
Der Genickschlag: Martin Männel bekam den Kopfball Philipp Maier (Nr. 26) erst hinter der Linie zu fassen. Das war das 2:1 für Ulm.  © IMAGO/Frank Kruczynski

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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