Nach Berg- und Talfahrt beim FCE: Bringt Vukancic-Poker den ersten Lichtblick für die neue Saison?
Aue - "Ich kann die Pfiffe nachvollziehen, wenn es darum geht, wie wir dieses Spiel verloren haben. Ansonsten, in dem Moment, wo wir hier Jungs verabschieden wollen und sie in die Kurve laufen und mit Pfiffen empfangen werden, haben sie das nicht verdient", haderte Sportchef Matthias Heidrich (47) damit, dass das letzte Heimspiel gegen den SV Sandhausen (2:3) alles andere als nach Plan verlief.

Dabei war der Rahmen bereitet. Über 10.000 Zuschauer verwandelten das Erzgebirgsstadion nochmal in eine stimmungsvolle Kulisse, wobei Block O/P über nahezu die gesamte Spielzeit nochmal ordentlich Rabatz machte.
Dazu gab's die Verabschiedung von Omar Sijaric (23), Mirnes Pepic (29), Sean Seitz (23), Tim Hoffmann (20) und Kilian Jakob (27).
Dass ausgerechnet das zuvor 13 Spiele sieglose Sandhausen zum Partycrasher wurde, passt zum verkorksten Spieljahr.
"Diese Berg- und Talfahrt gibt es bei uns jetzt schon länger", sagte Marvin Stefaniak (30), der selbst per Elfmeter traf, sich aber auch eine Mitschuld bei den Gegentoren gab. Die Partie als Spiegelbild einer kompletten Saison.
Gespräche mit Niko Vukancic wieder aufgenommen

Aue hat das Minimalziel Klassenerhalt erreicht - auch weil unter Ex-Coach Pavel Dotchev (59) ein starker Start gelang. Ketzerisch gesprochen kann man sagen: Ligaverbleib geschafft, viele Punktprämien gespart.
Für die nächste Saison - und das zeigen die schwankenden Leistungen - sollte der Kumpelverein mehr in den Kader investieren - wenn nach Höherem gestrebt werden soll.
Eine Baustelle, die sich dahingehend vermeintlich aufgetan hatte, könnte vielleicht sogar fix behoben werden.
Niko Vukancic (23), der eigentlich am Sonnabend verabschiedet werden sollte, ist wieder in Vertragsgesprächen mit Sportchef Heidrich. Ursprünglich hatte der linke Innenverteidiger mit einem Sprung eine Liga höher geliebäugelt.
Vukancic: "Ich fühle mich hier sehr wohl und wir waren, nachdem es hieß, ich werde den Verein verlassen, weiterhin im Austausch. Ich habe durch die frühe Entscheidung lange darüber nachgedacht, was der sinnvolle Schritt ist. Ich weiß, was ich der Mannschaft und dem Verein zurückgeben kann, wenn ich fit bin."
Nur zwölf von 37 Einsätzen in dieser Saison

Denn Letzteres war dieses Jahr das große Manko. Knie- und Sprunggelenksverletzungen ermöglichten nur zwölf von 37 Einsätzen.
Dazu muss sich Vukancic in der Sommerpause noch einer OP unterziehen, um die Platte vom Schlüsselbeinbruch, den er sich im Februar 2024 im Auer Trikot zugezogen hatte, entfernen zu lassen.
Und dann sagte der 23-Jährige den Satz, der eine Vertragsverlängerung nicht unwahrscheinlich macht: "Wenn ich wieder fit bin, bin ich guter Dinge, nächste Saison zum ersten Spieltag wieder in der Startelf zu stehen."
Titelfoto: PICTURE POIN/Sven Sonntag