Nach Hooligan-Attacke: Ex-Aue-Boss Leonhardt stellt Kleinbus, Spieler unterstützen Crowdfunding
Aue - Die brutale Hooligan-Attacke auf Fans des FC Erzgebirge Aue in Aachen hat deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Bei dem gezielten Angriff waren vier Fans durch Glassplitter leicht verletzt und die zwei Fahrzeuge, in denen sich die Insassen befanden, erheblich beschädigt worden - darunter auch ein Kleintransporter des Auer Breitensportvereins BSG Wismut Aue.

Deren Opel Vivaro 9-Sitzer war eingedellt, Scheiben zerschlagen, der Außenspiegel beschädigt worden. Die sinnlose Zerstörungswut hinterließ einen Sachschaden, den BSG-Präsident Patrick Terjung auf rund 6000 bis 8000 Euro schätzte.
Da die Volleyballabteilung seines Vereins das Fahrzeug am langen Wochenende für ein Trainingslager und direkt anschließend die deutschen Amateurmeisterschaften in Köln benötigte, suchte man händeringend Ersatz.
"Wenn wir bis dahin keinen gemietet bekommen, müsste das im schlimmsten Fall ausfallen", hatte Terjung gesagt.
Helge Leonhardt (66), Erzgebirge Aues Ex-Präsident, erfuhr aus der TAG24-Berichterstattung von der Notlage und ließ den Kontakt zur BSG herstellen. Ein Telefonat später war die Sache geritzt.
Leonhardt: "Ich habe gehörigen Respekt vor der Arbeit, die solche Vereine an der Basis verrichten. Von daher war es für mich selbstverständlich, sofort zu schauen, wo wir helfen können. Wir unterstützen auch regelmäßig die Schwimmer vom FC Erzgebirge."

Marvin Stefaniak und Erik Majetschak beteiligen sich an Spendenaktion

Ein Mann, ein Wort - wie man Leonhardt halt kennt. Terjung konnte sein Glück kaum fassen: "Unsere Jungs, die zur deutschen Amateurmeisterschaft fahren, sind überglücklich! Danke für die Hilfe!"
Und es kommt noch besser! Leonhardt: "Es entstehen keine zusätzlichen Kosten. Das übernehmen wir. Sie sollen zu ihren Meisterschaften fahren und sich auf ihre Spiele konzentrieren."
Doch auch die Veilchen-Fans zeigen eine große Solidarität mit den Geschädigten vom Dienstagabend. Auf "GoFundMe" wurde am Mittwoch ein Crowdfunding unter dem Namen "Auer für Auer" gestartet, "um die Reparaturkosten für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten".
Donnerstagnachmittag waren hier bereits über 13.800 Euro zusammengekommen. Ganz stark: Marvin Stefaniak (30) und Erik Majetschak (25) beteiligten sich mit einem dreistelligen Betrag, genauso FCE-Aufsichtsrat Lothar Lässig.
Titelfoto: Bildmontage: Privat, Picture Point/Sven Sonntag (2)