Aue - Gut Ding will Weile haben, könnte man zu Erzgebirge Aues Suche nach einem linken Außenverteidiger sagen. Maxim Gresler (22) durfte sich im Trainingslager und zur Nordirlandreise vorstellen. Er konnte die Verantwortlichen um Matthias Heidrich (47) nicht hundertprozentig von einem Transfer überzeugen. Christoph Ehlich (26) brach sein Probetraining nach zwei Tagen ab, weil er sich im Erzgebirge nicht wohlfühlte. Nun spielt Toma Palic (23) vor.

Die Vita des 23-jährigen Kroaten liest sich fürs Erste recht spannend. Ausgebildet bei Top-Klub Dinamo Zagreb, aus dessen Talentschmiede bereits unzählige Stars hervorgegangen sind wie Luka Modric (39) oder Mateo Kovacic (31).

Palic verteidigte im Männerbereich zunächst bei Dinamo II., wo einst auch ein Dani Olmo (27) den Weg zu den Profis beschritt. Zuletzt kam Palic beim kleineren Zagreber Stadtteil-Klub NK Dubrava zum Zug. Insgesamt 95 Einsätze (fünf Tore) bestritt der Linksfuß in der zweiten kroatischen, der Prva Liga. Folgt jetzt der Sprung in die deutsche 3. Liga?

TAG24 fragte bei Aues Sportchef nach, vor allem auch, wie Palic im Lößnitztal überhaupt in den Fokus geriet. "Manche Märkte sind in Deutschland etwas schwierig, weshalb wir versucht haben, uns über Berater verschiedene Profile einzuholen", verrät Heidrich.

Nachdem die Videosequenzen gesichtet wurden, entschieden sich die Veilchen, den jungen Kroaten vor Ort unter die Lupe zu nehmen und holten ihn ab Dienstag mit ins Training dazu.

"Er hat auf den Videos einen guten Eindruck hinterlassen und jetzt geht es darum, ob er das und auch das Potenzial aus seiner sportlichen Vita hier vor Ort bestätigt", betont Heidrich.

Palic soll hierfür auch im Testspiel am Freitag bei Chemie Leipzig (Anpfiff 19 Uhr) zum Einsatz kommen. Heidrich: "Damit haben wir einen guten Rahmen, was die Prüfung seiner Qualitäten anbelangt."

Und man sieht auch, ob sich der Kroate im Erzgebirge wohlfühlt. Schließlich ist das nicht unerheblich, wenn man die Ehlich-Farce bedenkt.