Schon 13 Punkte nach 1:0-Führung verloren: Wechsel in Aues Defensive soll das ändern
Aue - "Ich hoffe, dass ich es diesmal richtig mache!" Diese Spitze in Richtung Präsident Roland Frötschner konnte sich Pavel Dotchev (59) am heutigen Donnerstag nicht verkneifen. Es waren seine Schlussworte zur Pressekonferenz beim FC Erzgebirge Aue vor dem Verl-Heimspiel.
Der 59-Jährige bezog sich damit auf einen Vorwurf, den ihm Frötschner letzte Saison nach dem 1:2 (beide Gegentore in der Nachspielzeit nach 1:0-Führung) gegen die Ostwestfalen gemacht hatte. Mit seinen Wechseln habe Dotchev die Partie "vercoached", so die damalige Meinung des Veilchen-Bosses. Blöd nur, dass er dies laut und deutlich vor den anwesenden Journalisten tat.
Fest steht, dass Dotchev sich an seiner nun getätigten Aussage auch messen lassen muss. Eine 1:0-Führung wie dereinst spät aus der Hand zu geben, wäre Gift. Allerdings ist das leichter gesagt als getan, denn die Problematik ist auch in der laufenden Saison ein Gesprächsthema.
Aue erzielte bereits elfmal den ersten Treffer, konnte davon allerdings nur sechs Spiele in einen Sieg ummünzen. 13 Punkte wurden so verspielt. Zuletzt gab es bei Borussia Dortmund II nach dem Führungstreffer von Kilian Jakob noch eine schmerzliche 1:3-Niederlage.
Dotchev: "Oft beginnen wir sehr gut, dann stellt der Gegner zur zweiten Halbzeit um, weiß über unsere Stärken sowie Schwächen - und er kann nachlegen. Wir dagegen bekommen, je länger das Spiel dauert, immer mehr Angst, das Spiel verlieren zu können."
"Heißt: Der Gegner schmeißt alles nach vorne und wir fangen an, zu viel nachzudenken", versucht sich Dotchev einen Reim auf das Führungs-Paradoxon zu machen.
Wechsel in Aues Defensive angekündigt
Ein Vorsprung müsste eigentlich für Selbstvertrauen sorgen, Aue dagegen steht danach oftmals auf tönernen Füßen. Dass es anders geht, haben die Partien gegen Dynamo Dresden (2:0) oder in Stuttgart (1:0) gezeigt.
Dotchev: "Da haben wir über 90 Minuten vorbildlich verteidigt. In Dortmund haben wir es nicht geschafft, weil wir nicht gut verteidigt haben. Dieses schlechte Verteidigungsverhalten war der Grund, wieso wir da verloren haben."
Aus diesem Grund wird es in der Defensive auch Wechsel geben. So wird Pascal Fallmann (21) nach abgesessener Sperre zurück auf die rechte Abwehrseite und der spielstarke Tim Hoffmann (19) als Linksfuß in die Innenverteidigung rücken.
Titelfoto: Picture Point/Sven Sonntag (2)