Verrückt! Aue-Keeper Männel bezwingen nur die eigenen Leute

Aue - Drei Spiele, nur zwei Gegentore, aber sieben Punkte: Der FC Erzgebirge Aue zeigt sich defensiv stark verbessert und holt kräftig auf. Hält der Trend an, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Veilchen die Abstiegszone verlassen und ins Mittelfeld der 3. Liga vorstoßen. Kern des Erfolgs ist die Hintermannschaft. Sie steht. Auch auf dem Papier!

Lufthoheit! Wenn Aues Korbinian Burger (27, l.) zum Kopfball hochsteigt, hat der Gegner kaum eine Chance. Das hat der gebürtige Bayer in den letzten Wochen oft bewiesen.
Lufthoheit! Wenn Aues Korbinian Burger (27, l.) zum Kopfball hochsteigt, hat der Gegner kaum eine Chance. Das hat der gebürtige Bayer in den letzten Wochen oft bewiesen.  © Picture Point/Gabor Krieg

Carsten Müller (51) nahm in seiner ersten Partie als Interimstrainer einen Wechsel in der Viererkette vor. Er zog Steffen Nkansah (26) in der Innenverteidigung von links auf rechts - eine Position, die er in den zwei Jahren zuvor beim FSV Zwickau spielte.

Korbinian Burger (27) rückte auf die vorige Nkansah-Position und Alexander Sorge (29) rotierte aus der Startelf. In der Außenverteidigung entschied sich Müller für Anthony Barylla (25, rechts) und Marco Schikora (28, links). Dazu rückte Martin Männel (34) wieder zwischen die Pfosten.

Diese Defensive implementierte Müller im Landespokal gegen Eilenburg und hielt seither daran fest. Das verlieh Stabilität und führte zum Achtelfinaleinzug im Pokal und in der 3. Liga zu Siegen gegen Meppen und Oldenburg sowie dem jüngsten Remis gegen Halle.

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Mit einer eingespielten Abwehr allein ist es aber nicht getan. "Da kommt viel zusammen, denn es fängt damit an, wie wir vorne anlaufen. Dadurch nehmen die zwei Reihen vor der Abwehr schon einiges weg. Nichtsdestotrotz haben wir aber auch hinten individuell und zusammen in den letzten vier Spielen eine ordentliche Leistung gezeigt", meint Abwehrkante Burger.

Kein Drittligist erzielte so viele Eigentore wie Aue

Aue-Keeper Martin Männel (34) musste schon einige Eigentore einstecken.
Aue-Keeper Martin Männel (34) musste schon einige Eigentore einstecken.  © Picture Point/Gabor Krieg

Der 27-Jährige kam im Sommer von Zweitliga-Aufsteiger Magdeburg. Selbstverständlich war er gegen Halle besonders heiß auf den nächsten Dreier. Dass der sich nicht einstellte, wurmte ihn umso mehr.

Burger: "Klar ärgere ich mich. Aufgrund des Spielverlaufs, mit dem Rückstand, den wir dann noch egalisiert haben, müssten wir eigentlich froh sein. Es fühlt sich aber eher wie zwei verlorene Punkte an, wenn man sieht, dass wir über 90 Minuten das bestimmende Team waren und die klar besseren Chancen hatten. Wenn es, wie in der zweiten Halbzeit, einmal gebrannt hatte, haben wir uns mit allem dazwischen geschmissen."

Kurios: Wenn es zuletzt hinten brannte, dann durch "Friendly Fire". Die einzigen Gegentore in der Liga unter Müller gingen auf das Konto von Ulrich Taffertshofer (30, in Oldenburg) und Sam Schreck (23, gegen Halle).

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Überhaupt erzielte kein Drittligist schon so viele Eigentore wie Aue (vier). "Das habe ich auch noch nie erlebt", schüttelt Burger ungläubig den Kopf: "Martin Männel hat auch schon gesagt, die einzigen Liga-Gegentore, die er diese Saison bekam, fielen durch uns."

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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