Hilft das gegen den Tor-Frust? Hansa-Trainer will jetzt "provozieren"

Rostock/Osnabrück - Wieder kein Tor, wieder kein Sieg! Bei Hansa Rostock verschärft sich nach dem 0:0 beim VfL Osnabrück die Offensivkrise, zugleich wächst der Frust bei Trainer und Fans.

Hängende Köpfe bei Hansa Rostock: Auch gegen Osnabrück wurde es nichts mit einem Tor.
Hängende Köpfe bei Hansa Rostock: Auch gegen Osnabrück wurde es nichts mit einem Tor.  © IMAGO / Ostseephoto

Nach 79 Minuten hatte Sturm-Hoffnung Emil Holten (29) Feierabend. Der dänische Last-Minute-Einkauf verließ ohne Torschuss den Platz.

Die Statistik spricht nicht automatisch gegen den neuen Angreifer, aber Bände, was die Rostocker Offensivbemühungen im Generellen angehen.

Die 1,95-Kante hing in der Luft, Flankenbälle auf den Hünen? Mangelware. Lediglich nach einer Ecke in der Anfangsphase konnte Holten seine Größe ausspielen.

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Und die Unzufriedenheit im Hansa-Lager ist nicht mehr zu überhören. In den sozialen Medien mehren sich die Kommentare an der taktischen Ausrichtung Daniel Brinkmanns (39), der deutlich mehr defensive als offensive Spieler aufstellt.

Der Kogge-Coach selbst gab sich auf der PK nach der torlosen Nummer stinkig: "Ein Punkt in Osnabrück ist okay, aber ich will, dass wir mehr Gefahr ausstrahlen."

Daniel Brinkmann fordert mehr Durchsetzungsvermögen, Sturm-Hoffnung Emil Holten noch wirkungslos

Hansa-Coach Daniel Brinkmann (39) muss jetzt in der Offensive Lösungen finden. (Archivbild)
Hansa-Coach Daniel Brinkmann (39) muss jetzt in der Offensive Lösungen finden. (Archivbild)  © Bernd Wüstneck/dpa

Anschließend wurde der Hansa-Trainer richtig deutlich: "Wir müssen provozierender spielen, müssen wir mehr in die Eins-gegen-Eins-Duelle gehen."

Das sah vor einer Woche im Landespokal noch anders aus: Allein Neuzugang Holten hatte sich beim 17:0 gegen Achtligist Traktor Dargun mit fünf Treffern prächtig eingefügt.

Brinkmann führte am Sonntag im Nachgang an, dass er mit Holtens "Präsenz" zufrieden gewesen sei, aber der "Anschluss" der Mitspieler fehlte. Zudem sei der Däne unter der Woche angeschlagen gewesen.

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Doch mit oder ohne einem Holten in Vollbesitz der Kräfte - gegen Osnabrück lautete die Devise erneut "safety first". Auch deswegen stellt Rostock mit zwei Gegentreffern das beste Bollwerk der 3. Liga und mit zwei Törchen das laueste Lüftchen in der Offensive.

Kleiner Lichtblick: Der sechs Monate verletzte Angreifer Ryan Naderi (22) zerrte bei seinem Comeback an den Ketten.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Ostseephoto; Bernd Wüstneck/dpa

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